Experten in eigener Sache: Stiftung Drachensee erhält Integrationspreis des Sozialverbands
Behinderung
Wollte man alles aufzählen, was die Stiftung Drachensee aus Kiel im Interesse von Menschen mit Behinderung macht – man wüsste nicht, wo man aufhören sollte. Angefangen von der elementaren Arbeit in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung bis zur Gründung diverser Integrations-Unternehmen. Im letzten Jahr hat die Stiftung darüber hinaus das Institut für inklusive Bildung ins Leben gerufen – alles in allem gibt es mehr als genug Gründe, die Stiftung Drachensee mit dem Integrationspreis des Sozialverbands Schleswig-Holstein auszuzeichnen.
„Mitten in unserer Gesellschaft“
Bei der Preisverleihung sagte Ministerpräsident Daniel Günther: „Die Integrations-Arbeit der Stiftung Drachensee gibt vielen Menschen mit Behinderungen die Freiheit, sich viel selbstbestimmter als zuvor in die Arbeitswelt einzubringen. Es ist wichtig, dass Menschen mit Behinderungen mitten in unserer Gesellschaft lernen und arbeiten. Vorbildlich dabei ist das Institut für inklusive Bildung, das Expertinnen und Experten ausbildet, die Wirtschaft, Behörden und Hochschulen bei allen Themen rund um die Inklusion beraten.“
Wie eindrucksvoll die Arbeit des Instituts für inklusive Bildung ist, zeigten die Redebeiträge der neu qualifizierten Bildungsfachkräfte. Früher in Werkstätten für Menschen mit Behinderung beschäftigt, wurden Samuel Wunsch sowie seine Kolleginnen und Kollegen im Institut zu Referenten über Inklusion ausgebildet. Ihr Arbeitsalltag sieht nun vor, an Hochschulen, in Behörden und Unternehmen über dieses wichtige Thema zu lehren – als Experten in eigener Sache. Horst-Alexander Finke hat sogar sein Recht auf Rückkehr in die Werkstatt ausgeschlagen – und startet nun mit dem Institut auf dem ersten Arbeitsmarkt durch.
Stellvertretend für die Bildungsfachkräfte des Instituts erklärte Isabell Veronese: „Wir alle freuen uns sehr, dass wir diese Auszeichnung erhalten. Was wir heute an den Unis schaffen, hätte uns vor unserer Qualifizierung kaum jemand zugetraut. Aber mit der Stiftung Drachensee haben wir bewiesen, wozu wir fähig sind. Dass uns heute der Ministerpräsident persönlich seine Anerkennung gezeigt hat, ehrt und motiviert uns enorm.“
Bildungsfachkräfte unterrichten als Experten in eigener Sache
Klaus Teske dankte dem Sozialverband für die Verleihung des Integrationspreises und bezeichnete die Auszeichnung als ein wichtiges Zeichen für ein Mehr an Teilhabe für Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben. Mit dem Institut für Inklusive Bildung sei die Stiftung Drachensee einen bisher einmaligen Weg gegangen. In Zukunft müsse es gelingen, das Modell der Inklusiven Bildung auf weitere Arbeitsfelder zu erweitern.
Auf dem Bild sind zu sehen (v.l.n.r.): Klaus Teske (Vorsitzender der Stiftung Drachensee, Isabell Veronese, Sara Gross, Samuel Wunsch, Marco Reschat, Horst-Alexander Finke, Laura Schwörer (alle Institut für inklusive Bildung), Wolfgang Schneider (SoVD-Landesvorsitzender), Jan-Wulf Schnabel (Geschäftsführer des Instituts für inklusive Bildung) und Ministerpräsident Daniel Günther.
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