Berlin. Es kann keine zwei Meinungen darüber geben, dass der Kampf gegen das Corona-Virus – und somit auch der Schutz der besonders vulnerablen Personengruppen – oberste Priorität hat. Dennoch ist unübersehbar, dass zwölf Monate Pandemie deutliche psychische und soziale Spuren hinterlassen haben. Deshalb müssen wir aufpassen, dass wir die Menschen nicht verlieren. Die besten Maßnahmen nützen nichts, wenn die Menschen sie nicht mittragen“, sagt SoVD-Präsident Adolf Bauer. Der SoVD bekräftigt daher erneut seine Forderung danach, dass Vertreter*innen der besonders betroffenen Personengruppen bei der Bewertung der getroffenen Maßnahmen beispielsweise in Form von Workshops involviert werden. In diesem Zusammenhang begrüßt der SoVD die Forderung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach einem Beratungsgremium, das nicht nur aus Virologen und Epidemiologen besteht.
„Eine deutlich erhöhte Nachfrage an Psychotherapien, immer mehr Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen und eine steigende Zahl an Kindern, die psychische Auffälligkeiten zeigen: All das sind Dinge, vor denen die Politik nicht mehr die Augen verschließen darf. Wir müssen einen vertretbaren Weg finden, wie wir mit dem Virus leben können.
Darüber hinaus richtet Bauer einen Appell an die Politik: „Wir dürfen nicht immer nur reagieren, sondern müssen endlich den Blick nach vorne richten. Bund und Länder müssen einen klaren Plan vorlegen, wie die durch die Pandemie entstandenen Defizite einheitlich korrigiert werden können.“ Und er ergänzt: „Wir brauchen eine Debatte darüber, welche Schlüsse wir aus der Corona-Krise ziehen können. Insofern begrüße ich den Vorstoß des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus, über die Notwendigkeit einer Verwaltungsreform zu diskutieren.“
V. i. S. d. P.: Christian Draheim
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