Direkt zu den Inhalten springen

Kinderfreundlichkeit geht zurück

Kinder sind die Zukunft, ihre Anliegen werden aber öfter ignoriert. In einer Umfrage hält nicht einmal jeder zweite Befragte Deutschland für ein kinderfreundliches Land.

Mutter und Kind stehen vor einem gesperrten Spielplatz.
Gesperrte Spielplätze in der Pandemie waren nur eines der Symptome der geringen Wertschätzung von Kindern. Foto: Petra Homeier / Adobe Stock

Eine solidarische Gesellschaft denkt an alle ihre Mitglieder, egal welchen Alters. Eine repräsentative Umfrage des Kinderhilfswerks zu dessen 50. Geburtstag zeigt nun, dass im Empfinden Vieler die Interessen der Kinder nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Nur 48 Prozent - und damit weniger als die Hälfte der Befragten - sind der Meinung, dass Deutschland ein kinderfreundliches Land ist. Gerade die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Jüngsten und der Umgang mit ihren Bedürfnissen hat dieses Gefühl verstärkt. Denn die wahrgenommene Kinderfreundlichkeit liegt um acht Prozentpunkte niedriger als noch vor vier Jahren und zehn Punkte niedriger als vor sieben Jahren.

Klage über fehlende Unterstützung von Familien

Über 90 Prozent der Befragten sehen es als sehr wichtig oder wichtig an, dass die Interessen von Kindern auch in Krisenzeiten, wie zum Beispiel während der Corona-Pandemie, berücksichtigt werden. Dass dies tatsächlich erfüllt wird, meinen hingegen nur 17 Prozent. Noch weniger, nämlich nur 15 Prozent, gaben an, dass die Politik ausreichend gegen Kinderarmut vorgehe.

Lediglich rund ein Drittel der Befragten hält die Unterstützung von Familien mit Kindern für gut oder sehr gut. Auch hierbei dürften die Erfahrung aus den Pandemiezeiten eine große Rolle spielen.

SoVD setzt sich für Kinderrechte ein

Der SoVD hat Ähnliches festgestellt. „Die Corona-Pandemie hat viele Löcher im Sozialstaat aufgedeckt. Eines hat sie aber ganz besonders deutlich gezeigt: Die Belange von Kindern und Jugendlichen werden in diesem Land viel zu oft übersehen und überhört“, kritisiert der 1. Bundesvorsitzende der SoVD-Jugend, Sebastian Freese im vergangenen Jahr.

Der Sozialverband Deutschland SoVD macht sich für Kinderrechte stark. Er fordert, diese in das Grundgesetz aufzunehmen und begrüßt, dass die Ampel-Koalition dies im Koalitionsvertrag verabredet hat. Außerdem beteiligt sich der Verband an Bündnissen wie dem „Ratschlag Kinderarmut“, das konkrete Forderungen an die Politik richtet, um die materielle Lage von Familien und Kindern endlich zu verbessern.


Kommentare (0)

Sei der erste der kommentiert

Neuen Kommentar schreiben

Das Feld Name muss ausgefüllt sein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Das Feld E-Mail muss ausgefüllt sein.
Die eingegebene E-Mail Adresse ist nicht korrekt.
Der Kommentar darf nicht leer sein.
Bitte stimmen Sie der Datenschutzbestimmungen zu.

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.