Als Teil des sogenannten Entlastungspakets der Bundesregierung gibt es von Juni bis August die Möglichkeit, mit dem „9-Euro-Ticket“ deutschlandweit den Nah- und Regionalverkehr zu nutzen.
Am Pfingstwochenende zeigte sich bereits, dass viele Menschen das Angebot nutzen. Vielerorts gab es volle Züge, Fahrgäste mussten warten, teilweise räumte die Polizei sogar Bahnsteige.
Kein Platz für Rollstühle
Für Menschen mit Behinderung führt der Ansturm auf die Bahn jedoch zu Problemen. So hätten Rollstuhlfahrer mehrfach im Einstiegsbereich bleiben müssen, da Ausflügler mit Fahrrädern die Plätze im Mehrzweckabteil belegten, erklärte der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann. Menschen mit Rollstühlen konnten so häufig nicht die Toilette aufsuchen.
Betroffene hätten derzeit Angst, mit der Bahn zu verreisen und würden ihre geplanten Reisen verschieben.
Bei Mobilitätswende an alle denken
Der SoVD begrüßt Ansätze zu einer Mobilitätswende. Dabei müssen jedoch die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung konsequent mitgedacht und erfüllt werden. „Mobilität ist unverzichtbar, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dieses Recht muss für Menschen mit und ohne Behinderungen gesichert werden – in der Stadt wie auf dem Land“, stellte SoVD-Präsident Adolf Bauer anlässlich der Planungen für ein reformiertes Personenbeförderungsrecht im vergangenen Jahr fest.
Auch das 9-Euro-Ticket muss aus Sicht des SoVD diesen Ansprüchen gerecht werden und darf nicht zu einem Verdrängungskampf in den Verkehrsmitteln führen.
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