Wegen Corona: Muss ich die Reha nun verschieben?
Normalerweise ist es so: Sobald die Reha beginnt, ruht das Krankengeld. Für die gesamte Dauer der Maßnahme erhalten Sie nun ein Übergangsgeld von der Rentenversicherung. Der Countdown der 78 Wochen läuft allerdings weiter.
Neue Krankheit, neue Blockfrist, wieder Krankengeld?
Wenn Sie nach Ihrem Antrag den Bewilligungsbescheid des Rententrägers erhalten, stehen zwei Dinge fest: Erstens besteht nun ein persönlicher Anspruch auf die Reha-Maßnahme. Dieser gilt insgesamt neun Monate. Außerdem erfahren Sie durch das Schreiben auch, in welcher Einrichtung Sie Ihre Behandlung antreten können. Doch was soll man nun machen, wenn aufgrund der Corona-Maßnahmen keine Reha möglich ist?
Aus der Perspektive der Rentenversicherung gibt es kein Problem. Sie können direkt mit der Ihnen zugewiesenen Klinik klären, ob und wie die Maßnahme verschoben wird. Innerhalb von neun Monaten kann dann einfach eine Reha zu einem späteren Termin wahrgenommen werden. Für diesen Zweck gibt es sogar ein spezielles Formular.
Verschiebung der Reha: Was ist mit dem Krankengeld?
Solch ein Schritt muss aber unbedingt auch mit der Krankenkasse abgesprochen werden. Tun Sie das nicht, kann dies mit einem Verlust des Krankengeldes einhergehen. Also: Auch wenn es zurzeit sehr gute Gründe gibt, eine Reha nicht anzutreten – es ist unbedingt darauf zu achten, dass Sie Ihre Krankenversicherung mit ins Boot holen. Und zwar bevor Sie aktiv werden und die Reha verschieben. Ansonsten könnte man Ihnen ein solches Vorgehen als fehlende Mitwirkungspflicht auslegen.
Falls die Verschiebung der Reha-Maßnahme dazu führt, dass in der Zwischenzeit der Anspruch auf Krankengeld ausläuft, bleibt alles wie gewohnt. Prüfen Sie, ob Sie noch Arbeitslosengeld beziehen können. Ihr Hauptaugenmerk sollte – neben Ihrer Gesundheit – auf dem Erhalt eines regelmäßigen Einkommens liegen.
Fazit
Durch Corona kommt das System rund um die Reha aktuell ganz schön durcheinander. Wenn eine Maßnahme nicht angetreten werden kann, können Sie das mit dem Rententräger ohne Probleme klären. Vergessen Sie aber bitte nicht, Ihre Krankenkasse zu kontaktieren. Diese muss im Rahmen des Krankengeld-Bezugs bei allen geplanten Schritten rund um die Reha unbedingt konsultiert werden.
Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.
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Kommentare (20)
Andrea
am 07.12.2021Hallo ,
Habe einen Bescheid mit der Wunschklinik für die Reha bekommen das es genehmigt ist . Jetzt kommt auf einmal eine andere Klinik mit Aufnahmetermin. Innerhalb von 10 Tagen.Möchte aber in die Wunschklinik was kann ich tun.
Christian Schultz
am 07.12.2021Am besten direkt bei der Rentenversicherung nachfragen. Vielleicht hat es eine Überschneidung gegeben.
Marian
am 29.08.2021Ich wurde von der Kraknenkasse aufgefordert einen REHA-Antrag zu stellen, der auch genemigt wurde. Die angegeben Klinik lehnte mich ab, ich bekam einen neuen Bescheid mit einer anderen Klinik, meinem Antrag auf Änderung der Klinik wurde stattgegeben, obwohl ich keinen Antrag gestellt habe! Nun hat auch diese Klinik eine Aufnahme von mir abgelehnt. Was passiert jetzt? Wird immer ein neue Klinik gesucht oder weir der REHA-Antrag dann in ein EMR-Antrag umgewandelt?
Christian Schultz
am 30.08.2021Hallo Marian, ohne die Dokumente zu sehen, können wir das nicht beantworten. Lassen Sie sich am besten persönlich beraten.
Sabine N.
am 11.05.2021Ich bin seit Februar `20 krankgeschrieben wegen dem Rücken, wurde im März aufgefordert eine Reha zu beantragen und bekam auch Ende März die Genehmigung der Rentenversicherung. Am 20 .Oktober`20 durfte ich auch fahren, hab mich dort am 21.10. mit Corona infiziert und musste deswegen dann am 28.nach Auftreten von Symptomen und einem pos. Test die Reha abbrechen. Nun leide ich seitdem an Longcovid und muss nun in den nächsten Wochen erst eine Reha antreten um die Symptome von Corona zu verbessern. Heute bekomme ich Bescheid von der Krankenkasse, dass mein Krankengeld am 31.7. ausläuft. das find ich nicht fair, denn ich hab alles gemacht um gesund zu werden, brav und zügig die Rehas beantragt. Ich kann ja nichts dafür, dass ich 7 Monate auf den 1. Reha-Termin warten musste und nun auch schon seit 4 Wochen auf den Bescheid der 2. Reha warte. :-(
Markus Heitkamp
am 15.03.2021Guten Tag,
ich habe im Mai 2020 eine Reha beantragt. Diese wurde dann im Dezember 2020 genehmigt. Ein Aufnahmetermin war seitens der Klinik für den 25. Mai 2021 vorgesehen, da ich aber seit Oktober 2020 arbeitsunfähig bin, hat die Krankenkasse interveniert und einen Aufnahmetermin für Ende März 2021 erwirkt. Nach aktuellen Informationen der Klinik sind die Corona-Auflagen aber derzeit so streng, dass es gefühlt einem 5 wöchigen Gefängnisaufenthalt gleichkommt. Ich würde die Reha deshalb gerne verschieben. Sind die Einschränkungen innerhalb und außerhalb der Therapiezeiten ein ausreichender Grund dafür?
Christian Schultz
am 16.03.2021Hallo Markus, das kann man aus der Ferne schlecht beantworten. Bei Ihnen ist ja nun schon eine großer Zeitrahmen vergangen. Vermutlich wird die Krankenkasse deshalb ungeduldig. Sprechen Sie mit Ihrem Sachbearbeiter. Rein objektiv betrachtet ist die aktuelle Situation rund um Corona sicher nicht von der Hans zu weisen.
Jan Urlaub
am 13.02.2021Guten Tag ich habe eine ambulante Reha Genehmigung bekommen, diese ist aber verschoben worden, weil die Klinik um die Ecke keine ambulante Reha anbietet. Kann ich selber aufgrund von Corona, eine erzwungene Reha von den Krankenkassen ablehnen.
Ist das möglich über das Maß von neun Monaten hinaus, auch wenn die Krankenkasse mich zwingen möchte.
Kann ich als Begründung wegen Corona eine Reha ablehnen oder aufschieben, ohne das die Krankenkassen das Krankengeld einstellt?
Ist es möglich diese Reha-Maßnahme zu machen wenn Corona sich beruhigt hat?
Gruß Jan
Christian Schultz
am 04.03.2021Hallo Jan, das muss man sich immer für den Einzelfall anschauen. Wenn die Krankenkasse will, dass Sie eine Reha machen, müssen Sie dem erst einmal nachkommen. Aber natürlich sollte es möglich sein, bestimmte Dinge selbstständig zu entscheiden - allerdings immer in Absprache mit der Krankenversicherung. Ganz wichtig.
Andrea
am 25.01.2021Ich wurde von der Krankenkasse aufgefordert eine ambulante Reha zu beantragen , wurde von mir alles erledigt. Dann bekam ich einen Bescheid für eine stationäre Reha, die aufgrund meiner privaten Situation sofort von der Rentenversicherung für eine Ambulante Reha neu Bewilligt wurde Nun sagte mir die Klinik, es werden keine ambulante Reha bis auf weiteres stattfinden. Das habe ich mir schriftlich geben lassen. Was muss ich nun tun, es gibt im Radius keine weitere ambulante reha, die mit der Rentenversicherung abrechnet Muss ich nun die Krankenkasse informieren oder macht das die Klinik, die ja den Bescheid erhalten hat. Was passiert nun, ich habe Angst das die Krankenkasse mich zur stationäre zwingen kann, obwohl die private Situation es mir nicht erlaubt. Ich bitte um Hilfe, was ich nun machen soll . Vielen Dank
Christian Schultz
am 26.01.2021Hallo Andrea, die Krankenversicherung sollen Sie auf jeden Fall informieren. Wie diese reagiert, kann man schlecht vorhersagen. Sollten hier jedoch Schwierigkeiten auftreten, empfehle ich Ihnen unsere Sozialberatung: www.sovd-sh.de/beratung/sozialberatung/informationen
Reiner
am 15.11.2020Du erhälst Rente und bist gleichzeitig fest angestellt?? Wie geht denn so etwas?
Stefan Patzer
am 02.09.2020Die Reha ist beantragt worden mit der Absicht danach die Wiedereingliederung zu beginnen.
Christian Schultz
am 02.09.2020Hallo Stefan, ist die Reha denn beantragt worden, um ggfs. eine Erwerbsminderungsrente zu erhalten? Das Arbeitslosengeld allein wäre auch durch die Reha nicht verlängert worden.
Stefan Patzer
am 01.09.2020Meine Frau hätte Ende April ihre Reha beginnen sollen. Diese wurde aufgrund von Corona gecancelt. Nun ist es mittlerweile so, dass nun das ALG 1 ausläuft (26.09.). Auf ALG2 hat sie keinen Anspruch, da ich zu "viel" verdiene. Es darf doch nicht sein, dass ihr aufgrund der unverschuldeten Verschiebung nun keine Leistungen mehr zustehen.
Helmut Joost
am 12.08.2020Auch meine Reha wurde wegen Corona verschoben. Nach diesen Informationen hatte ich gesucht. Danke & Gruß, Helmut Joost
Christian Schultz
am 21.07.2020Hallo Anne, bitte wenden Sie sich an unsere Sozialberatung: www.sovd-sh.de/sozialberatung/
Anne Kraft
am 20.07.2020Ich (64) erhalte seit Okt. 2018 Altersrente für besonders langjährig Versicherte und bin gleichzeitig fest angestellt. Seit Nov.2019 bin ich erkrankt und min. einschl. meiner Reha (Aug.20) krankgeschrieben. Das Krankengeld wurde mir im Mai 20 gestrichen, da aufgrund des "Sozialpakets" (Corona) die Hinzuverdienstgrenze so massiv erhöht wurde, dass keine Abzüge von der Rente mehr erfolgen und ich daher den Status "Vollrentner" habe. Dies nimmt die DAK zum Anlass, mir das Krankengeld zu versagen.
Das Corona Sozialpaket beschert mir einen Verlust von mtl. 700 Euro. Was kann ich tun?
Mit Dank und freundlichen Grüßen
Christian Schultz
am 15.05.2020Hallo, anhand der Befundberichte des Haus- oder Facharztes kann es sein, dass der Antrag unmittelbar in eine Erwerbsminderungsrente mündet. Das hat aber weniger mit Spielraum für den Sachbearbeiter zu tun. Dabei geht es um die Gesundheit des Antragstellers - und einen Eindruck hierüber vermitteln diese Berichte.
Kordmann
am 14.05.2020laut der abgebildeten Tabelle kann ein Antrag auf Reha abgelehnt werden, wenn der Antragssteller zu krank ist. Hat der SB Spielraum oder sagt, wie ich mal hörte, die RV wenn von vorn herein der Betreffende kaum Chancen hat wieder erwerbsfähig zu werden, erhält er auch keine Reha, da es ohnehin zum EMR kommt, und dei Reha sozusagen zusätzlich sinnlose! Kosten verursacht? . Vielen Dank
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