„Am Anfang hat mir das fast niemand zugetraut“
Aktuelles Ehrenamt Über uns
Daniel Jepp war gerade mal 22 Jahre alt, als er den Vorsitz im SoVD-Ortsverband Siek-Brunsbek übernahm. Jetzt ist er 34 – und hat mit seinem Ehrenamt noch viel vor. Wir haben mit ihm über seine Arbeit für den SoVD gesprochen.
Hallo Herr Jepp, in Ihrem Alter ist es nicht gerade alltäglich, sich ehrenamtlich für den SoVD zu engagieren. Was ist Ihre Motivation?
Zum Ehrenamt bin ich durch meine Eltern gekommen, insbesondere durch meinen Vater. Er ist in vielen Bereichen ehrenamtlich aktiv – auch im SoVD.
Ohne Ehrenamt geht es halt nicht. Wenn es das nicht gäbe, würden viele Dinge einfach wegbrechen. Von daher sehe ich das zumindest ein bisschen auch als Pflichtaufgabe.
Klar, Spaß macht es natürlich auch. Sonst würden sich ja nicht so viele Menschen ehrenamtlich einbringen. Man wächst ja auch an seinen Aufgaben. Als ich hier damals mit 22 den Vorsitz übernommen habe, hat mir das kaum jemand zugetraut. Und jetzt bin ich schon zwölf Jahre dabei.
Wie genau hat es denn im SoVD für Sie angefangen?
Durch meine Eltern bin ich schon als Jugendlicher bei den Veranstaltungen dabei gewesen. Ich habe zum Beispiel geholfen, wenn Briefe verschickt werden mussten. Und als ich 18 war, wurde im Ortsverband ein Revisor gesucht – es wollte einfach niemand machen. Da bin ich dann gefragt worden.
Zwei Jahre später wurde ich zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Und wieder zwei Jahre darauf bin ich dann Vorsitzender geworden – damals der jüngste in Schleswig-Holstein.
Sie arbeiten sicherlich nicht im Vorstand allein. Was sind Ihre Aufgaben als Vorsitzender?
Vor allem das Wirken nach außen. Im Kontakt mit der Gemeinde oder anderen Vereinen und dem SoVD-Landesverband. Aber auch ein großer Teil der Organisation landet beim Vorsitzenden – als IT-Fachmann fällt mir das aber leicht. Wenn beispielsweise Briefe verschickt werden, läuft das in der Regel über mich.
Dafür übernehmen meine Kollegen im Vorstand dann viele andere Aufgaben, die sehr viel Zeit kosten. Etwa unsere Kranken- und Geburtstagsbesuche. Da ich noch berufstätig bin, könnte ich das „neben der Arbeit“ nicht leisten. Vorstandsarbeit ist Teamarbeit.
Und wie viel Stunden kostet Sie das alles?
Wie gesagt: Viele zeitintensive Aufgaben übernehmen bei uns die Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorstand. Wenn jetzt nicht gerade viele Veranstaltungen anliegen, habe ich keinen großen zeitlichen Aufwand: vielleicht zwei, drei Stunden im Monat.
Was ist die Aufgabe des SoVD bei Ihnen vor Ort? Warum werden die Menschen Mitglied im Sozialverband?
Wir bringen die Menschen zusammen. Ob durch die Weihnachtsfeier oder unsere Klön-Nachmittage – das ist besonders für Alleinstehende eine wichtige Sache.
Dazu kommen dann Leute, die noch im Berufsleben stehen, aber ein sozialrechtliches Problem haben. Oft kommt das vor, wenn Menschen richtig krank werden. Dann gibt’s schnell mal Schwierigkeiten mit Kranken- oder Rentenversicherung – aber da helfen dann ja unsere Kolleginnen in Bad Oldesloe durch die Rechtsberatung.
Bisher haben wir nur über die positiven Dinge Ihres Ehrenamts gesprochen. Aber es gibt doch bestimmt auch Punkte, die nicht so schön sind.
Ich würde gern auf die Bürokratie verzichten. Das ist in den letzten Jahren leider schlimmer geworden – sei es im SoVD-Landesverband oder in der Kooperation mit der Gemeinde: Wir müssen immer öfter irgendwelche Anträge und Formulare ausfüllen. Wenn ich mir etwas wünschen könnte, dann weniger Bürokratie.
Und was ist demgegenüber die Sonnenseite im SoVD-Ehrenamt?
Dass ich gleichgesinnte Menschen getroffen habe und wir jedes Jahr etwas bewegen können. Das Allerschönste ist jedoch ein einfaches „Danke“ von Mitgliedern und die leuchtenden Kinderaugen, wenn ich Kostüm des SoVD-Rolandbären diese zum Leuchten bringen darf.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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