Arbeitslosengeld mit langer Krankheit verlängern
Aktuelles Gesundheit
Sie stehen kurz vor der Rente und können noch ein oder zwei Jahre Arbeitslosengeld beziehen? Doch das reicht nicht, um dann nahtlos in die Rente zu wechseln?
Vielleicht ist es in Ihrem Fall möglich, mit einer längeren Krankschreibung die Bezugsdauer zu verlängern.
Das Wichtigste vorweg: Die Hinweise in diesem Beitrag eignen sich nur für Menschen, die sich in einer ganz bestimmten Situationen befinden. Es geht um ein Szenario, in dem Sie erhebliche gesundheitliche Einschränkungen haben und bereits Arbeitslosengeld (ALG) erhalten. Möglicherweise ist der Beginn der Rente bereits als Silberstreif am Horizont erkennbar.
Es geht also um den Bezug von Arbeitslosengeld und die Frage: Was passiert, wenn Sie in dieser Situation länger krank werden?
Eine längere Erkrankung im Arbeitslosengeld ist nicht viel anders als eine längere Krankheit mit einem Arbeitsverhältnis: Nach sechs Wochen zahlt die Arbeitsagentur kein Geld mehr. Stattdessen muss die Krankenkasse ran – und überweist Krankengeld.
Normalerweise richtet sich die Höhe des Krankengeldes nach Ihrem Gehalt. Doch ohne Job ist es noch einfacher: Das Krankengeld ist dann genauso hoch wie das ALG, das Sie zuletzt erhalten haben.
Und jetzt die wichtige Frage: Was macht das mit Ihrem Anspruch auf Arbeitslosengeld? Verringert der sich weiter, wenn Sie nun Krankengeld beziehen?
Könnte man durchaus denken. Denn zumindest beim Krankengeld ist es so: Wenn Sie da zwischendurch zum Beispiel eine Reha absolvieren und Übergangsgeld beziehen, geht der Anspruch auf Krankengeld weiter runter. Das Übergangsgeld wird quasi vom Krankengeld abgezogen.
Beispiel: Sie haben noch sechs Monate Anspruch auf Krankengeld und begeben sich jetzt zwei Monate lang auf eine Kur. Nach dem Ende dieser Reha-Maßnahme bleiben noch vier Monate Krankengeld. Obwohl die Krankenkasse in den letzten Wochen gar nicht zahlen musste.
Wenn das jetzt bei einer langen Krankheit im ALG auch so wäre, wäre das natürlich blöd. So ist es aber nicht. Denn das Arbeitslosengeld ruht in dieser Situation.
Wieder ein Beispiel:
Sie haben noch ein Jahr Anspruch auf ALG und fallen nach drei Monaten ins Krankengeld. Der restliche Anspruch auf Arbeitslosengeld beträgt also noch neun Monate. Jetzt beziehen Sie ein halbes Jahr lang Krankengeld, anschließend endet die Krankmeldung. Sie sind wieder gesund. Es bleiben – neun Monate Anspruch auf ALG.
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“Wer direkt im Arbeitslosengeld erkrankt und auf Krankengeld angewiesen ist, behält den restlichen Anspruch auf ALG. Während Sie Krankengeld erhalten, verringert sich der Anspruch auf ALG nicht.”
Christian Schultz, SoVD Schleswig-Holstein
Diese Besonderheit kann Ihnen in einer schwierigen Situation in die Rente helfen. Oder führt beim Renteneintritt zu weniger Abschlägen.
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Kommentare (2)
Valentina Ricker
am 14.02.2025Ich bin 65 Jahren, wollte Antrag auf Arbeitslosengeld stellen mir würde abgesagt. Momentan bin ich krank geschrieben, muss aber eine OP unternehmen. Auf rente kann ich nicht, weil ich habe 35 Jahren in Rentenkassen nicht einbezahlt. Was muss ich tun?
Christian Schultz
am 14.02.2025Hier im Forum können wir das nicht lösen. Bitte kommen Sie mit Ihren Unterlagen in unsere Sozialrechtsberatung, den SoVD gibt es in ganz Deutschland.
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