Immer weniger Menschen, so die konkrete Sorge des Bündnisses, können sich die eigene Pflege leisten. Nicht zuletzt wegen der hohen Eigenanteile in der Pflege sei heute bereits jede*r dritte pflegebedürftige Heimbewohner*in auf Sozialhilfe angewiesen. Die beteiligten Organisationen kommen daher zu dem Schluss, dass einzig eine Vollversicherung in der Pflege Abhilfe schaffen könne. Diese müsse alle pflegebedingten Kosten ohne Eigenanteile übernehmen – unabhängig davon, ob es sich um stationäre oder ambulante Pflege handle.
Zusammenschluss mehrerer Akteure
Getragen wird die Forderung nach einer von den Kassen finanzierten Pflegevollversicherung vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), dem Sozialverband Deutschland (SoVD), dem Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen, dem Deutschen Frauenrat, dem BIVA-Pflegeschutzbund, der Volkssolidarität und der AWO.
SoVD warnt vor Unterversorgung
Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier warnte: „Die Eigenanteile in der stationären Pflege überschreiten schon heute die Durchschnittsrente um mehr als das Doppelte. Das können immer weniger Pflegebedürftige bezahlen.“ Allein aus Kostengründen, so befürchtete Engelmeier, könnten Betroffenen im ambulanten Bereich auf notwendige Leistungen verzichten – und das nur, weil sie die hohen Zuzahlungen aus eigener Tasche nicht mehr aufbringen können. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende bezeichnete es als einen Konstruktionsfehler, die Pflegeversicherung als Teilkostenversicherung auszugestalten. Engelmeier sagte: „Wir brauchen endlich eine solidarische Pflegevollversicherung, die bedarfsgerecht alle pflegebedingten Kosten übernimmt.”
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