"Da haben die Augen unserer Mitglieder geleuchtet!"
Aktuelles Ehrenamt Über uns
In den rund 350 Ortsverbänden des SoVD tobt normalerweise das Leben. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Kontaktbeschränkungen, Risikogruppe - all das trifft die Mitglieder des SoVD besonders hart. Wie geht man als ehrenamtlicher Vorstand mit dieser Herausforderung um? Wir haben mit Klaus Sydow aus Heikendorf gesprochen.
Herr Sydow, lassen wir Corona erst einmal beiseite. Warum verbringen Sie Ihre Freizeit mit einem Ehrenamt?
Ehrenamtlich betätige ich mich seit 40 Jahren. Erst bei der Freiwilligen Feuerwehr, hier in Heikendorf. Später auch beim Sportverein. Seitdem ich im Ruhestand bin, mische ich auch im Seniorenbeirat der Gemeinde mit.
Und warum?
Weil es mir Spaß macht. Es klingt zwar abgedroschen, aber so ist es nun mal: Was man den Leuten gibt, das bekommt man auch wieder zurück. Wenn ich hier durchs Dorf gehe, werde ich öfter angesprochen. Die Leute sind sehr dankbar, wenn man etwas für sie leistet.
Wie ging es denn beim SoVD für Sie los?
Eigentlich ganz klassisch. Kurz vor der Rente, das war 2013, wollte ich mich erkundigen, wie das alles so geht. Welche Möglichkeiten ich habe, worauf ich achten muss. Bekannte von mir haben mich dann zum Sozialverband geschickt. Da habe ich mich gleich gut aufgehoben gefühlt, die Beratung war gut.
Kurz darauf habe ich gehört, dass ein neuer Vorstand in Heikendorf gesucht wird. Mich hat man auch gefragt, und grundsätzlich konnte ich mir das auch vorstellen. Allerdings nicht gleich als Vorsitzender. Ich habe dann erst einmal den Stellvertreter gemacht. Weil das mit den anderen Mitgliedern im Vorstand gut geklappt hat, ging es dann weiter. Seit 2018 bin ich nun Vorsitzender in Heikendorf.
Warum sind Sie beim SoVD geblieben? Sie könnten ja auch bei anderen Organisationen Gutes bewirken?
Das ist richtig, und ich bin ja auch vielseitig unterwegs. Beim SoVD schätze ich jedoch die vielen Seiten des Ehrenamts. Sehen Sie, wir organisieren hier Reisen, Veranstaltungen und Spiele-Nachmittage. Damit tun wir vor allem etwas für die älteren Einwohner der Gemeinde. Wir sind also für Menschen da, die nicht so viele Alternativen haben. Ich denke, das ist sehr wichtig. Die Leute hier sind dankbar für das, was wir anbieten. Deswegen engagiere ich mich beim Sozialverband.
Gibt es denn auch Schattenseiten?
Natürlich, wie überall im Leben gibt es auch im Ehrenamt Tage, die nervig und anstrengend sein können. Es gibt solche und solche Menschen. Mit den einen kommt man super klar, mit anderen vielleicht nicht so gut. Mich persönlich stört es zum Beispiel, wenn vereinzelte Mitglieder sehr unselbstständig sind. Aber das sind Ausnahmen, das Positive überwiegt bei weitem.
Was ich wirklich betonen muss: Ohne meine Kollegen im Vorstand wäre ich schon lange nicht mehr dabei. Wir sind hier in Heikendorf ein tolles Team, so dass wir eine Menge bewegen können.
Gab es in all den Jahren SoVD auch so eine Art Highlight für Sie?
Ja, auf jeden Fall. Vor einiger Zeit haben wir unsere 100-Jahr-Feier in Heikendorf ausgerichtet. Mit Ehrengästen, Theatergruppe und Musik. Insgesamt waren über 100 Leute hier. Natürlich hat die Vorbereitung viel Zeit und Energie gekostet. Aber es hat sich gelohnt, die Resonanz der Mitglieder war hervorragend. Da denkt man natürlich gern zurück.
In dieser Zeit müssen wir auch über Corona sprechen. Was haben die Maßnahmen für Ihren Ortsverband bedeutet?
Das ist schon hart. Wir leben hier ja davon, dass wir persönlich zusammenkommen. Ob am Spielenachmittag oder im Rahmen einer Tagesfahrt. Im Frühjahr war plötzlich nichts mehr möglich. Das ist für den ein oder anderen natürlich hart - besonders für unsere Mitglieder, die allein leben.
Die Kommunikation mit dem Vorstand lief die ganze Zeit weiter. Entweder per Telefon oder WhatsApp. Und da Heikendorf nicht so groß ist, trifft man natürlich hin und wieder jemandem auf der Straße oder beim Einkaufen.
Gab es denn den Versuch, regeläßigen Kontakt zu den Mitgliedern zu halten?
Im Frühling haben wir angeboten, dass uns die Mitglieder anrufen können. Um Fragen zu beantworten, wer einem bei welchem Problem helfen kann. Aber viele haben auch einfach nur durchgeklingelt, um endlich mal wieder ein bisschen zu schnacken. Das ist genauso wichtig. Und dafür bieten wir im SoVD normalerweise ein hervorragendes Forum.
Nach den Lockerungen im Spätsommer haben wir wieder Spielenachmittage angeboten. Die leuchtenden Augen sehe ich immer noch vor mir, die Resonanz war riesig. Umso trauriger ist es, dass wir jetzt alles wieder zurücknehmen müssen.
Nun haben wir unseren über 400 Mitgliedern einen Info-Brief geschickt, darin geben wir eine vorsichtige Perspektive, was im neuen Jahr alles geplant ist. Aber ob das alles stattfinden kann, wissen wir natürlich noch nicht.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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Kommentare (2)
Horst Böge
am 19.12.2020Meine Frage ist. Ich bin seit knapp 11jahren Erwerbsunfähigkeitsrentner und beziehe eine Rente von ca 950 Euro und bin im Besitz eines schwerbehindertenausweises von 80%.Habe ich anspruch auf eine Berufsunfähigsrente da ich im Berufsleben mit kontaminierten Erdreich zu tun hatte, Bodenwäsche von Tankstellen, Schiffshavarien und weiteres. Ich bin auch seit 21 Diabetiker was im scherbehindertenausweis berücksichtigt ist
Mit freundlichen Grüßen Horst Böge
Christian Schultz
am 04.01.2021Hallo Horst, eine Berufsunfähigkeitsrente gibt es bei der gesetzlichen Rentenversicherung nicht mehr. Wenn Ihre Erkrankung mit dem Job zu tun hat, ist möglicherweise eine Rente der Unfallkasse möglich. Aber das müsste man sich im Detail ansehen.
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