"Das Ehrenamt beim SoVD ist der richtige Job für mich!"
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Nach oder neben der Arbeit ein Ehrenamt betreiben. Das machen viele Menschen in Deutschland. Aber wie genau kann man sich ehrenamtlich einbringen? Und was sind die unterschiedlichen Beweggründe? In unserer monatlichen Serie sprechen wir dieses Mal mit Peter Siebelist vom Ortsverband Trittau.
Hallo Herr Siebelist, der SoVD-Ortsverband in Trittau hat zurzeit knapp 500 Mitglieder. Da fällt sicherlich einiges an Arbeit an. Warum betätigen Sie sich in Ihrer Freizeit in diesem Ehrenamt?
Nun, ich bin gern mit Menschen zusammen. Das lag mir schon immer. Außerdem arbeite ich gern mit dem PC, das hilft mir auch bei meinem Ehrenamt im SoVD. Es ist ja nicht so, dass man im Ehrenamt nur gibt. Klar, das gehört auch dazu. Aber ich selbst habe ja auch etwas davon. Man lernt jeden Tag etwas dazu, ich fühle mich dadurch auch besser.
Was genau ist denn Ihre Aufgabe in Trittau?
Zunächst einmal leite ich den Ortsverband. Es ist ja nicht so, dass ich hier der einzige "Ehrenamtler" bin, es gibt eine ganze Reihe von engagierten Leuten im Vorstand. Aber als Vorsitzender hast Du gewissermaßen den Hut auf. Wenn es Ärger gibt oder eine Frage aufkommt, rufen die Leute in der Regel beim Vorsitzenden an. Das heißt: Ich muss viel zuhören, das unterschätzt man vielleicht, wenn man solch ein Ehrenamt beginnt. Außerdem helfe ich meinen Mitgliedern auch bei Anträgen zur Rente oder dem Schwerbehindertenausweis. Wir leisten hier aber keine Beratung - wenn über den Antrag hinaus Fragen aufkommen, müssen diese von den hauptamtlichen Kolleginnen in Bad Oldesloe beantwortet werden.
Wie sind Sie denn überhaupt zum Sozialverband gekommen?
Über einen Freund, das war 1997. Der hat mich einfach mal zu einer Veranstaltung mitgenommen, damals noch im Ortsverband Witzhave. Als dann zwei Jahre später ein Schatzmeister gesucht wurde, hat man mich gefragt. Ich hab's einfach mal ausprobiert, und es hat mir Spaß gemacht.
2010 bin ich dann nach Trittau gewechselt, dort habe ich damals ja auch gewohnt. Erst als stellvertretender Vorsitzender. Als dann der erste Vorsitzende schwer erkrankte, habe ich ihn zunächst vertreten. 2012 wurde ich dann offiziell Vorsitzender im Ortsverband Trittau. Mit kurzer Unterbrechung übe ich dieses Amt bis heute aus.
Sie sind also zufällig zum SoVD gekommen. Warum halten Sie dem Verband nach wie vor die Treue?
Anfangs hatte ich gesagt, ich mache das für zwei Jahre und höre dann auf. Aber es macht mir einfach Spaß. Das ist der richtige "Job" für mich. Der Sozialverband ist besonders für Seniorinnen und Senioren sehr wichtig - bei uns kommen die Menschen zusammen.
Gibt es bestimmte Eigenschaften, die man im Ehrenamt braucht?
Nein, eigentlich kann jeder ehrenamtlich arbeiten. Natürlich kommt es immer auf die jeweilige Tätigkeit an. Als Kassierer will man sich sicherlich nicht betätigen, wenn man überhaupt kein Händchen für Zahlen hat. Mir als Vorsitzender hilft, dass ich gut mit Menschen kann. Ich würde auch sagen, dass ich ein guter Zuhörer bin. Aber grundsätzlich braucht man vor dem Ehrenamt keine Angst zu haben.
Gibt es denn auch Dinge, die Ihnen nicht so gut gefallen?
Heute ist zum Beispiel so ein Tag gewesen: Für das Wochenende planen wir schon seit langer Zeit eine Tagesreise. Und kurz vorher fällt einigen Leuten dann ein, dass sie an diesem Tag nun doch nicht können. Dann muss ich alles wieder umschmeißen, so etwas ist natürlich nervig.
Aber die guten Aspekte überwiegen?
Na klar, sonst wäre ich schon lange nicht mehr an Bord. Wissen Sie, es ist ein schönes Gefühl, wenn sich die Leute nach einer Reise oder Veranstaltung bedanken. Oder wenn man spürt, dass dir die Mitglieder vertrauen. Wie schon am Anfang gesagt: Die persönlichen Begegnungen im Sozialverband geben mir viel zurück.
Dann waren die letzten Monate mit Corona bestimmt eine blöde Zeit, nicht wahr?
Da haben Sie recht. Den Menschen hier fehlen die Treffen, die Spielenachmittage. Keine Reisen, kein Kegeln - besonders die Alleinstehenden trifft diese Situation sehr hart. Für mich persönlich war die Arbeit während Corona aber nicht weniger. Denn wir mussten ja mehrmals umplanen: Eine Reise wurde geplant, dann wieder abgesagt. Wir wollten eine Veranstaltung organisieren, dann musste wieder alles abgesagt werden. Das wünsche ich mir nicht noch einmal.
Konnten Sie denn trotzdem Kontakt zu Ihren Mitgliedern halten?
Wir haben uns zumindest bemüht und haben die "Geburtstagskinder" an der Haustür besucht und Blumen vorbei gebracht. Aber vor allem hoffen wir jetzt darauf, dass wir uns in Zukunft wieder bei Veranstaltungen treffen können.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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