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„Das Ehrenamt beim Sozialverband gibt mir viel zurück“

Ehrenamt Über uns

Mehr als 4000 Frauen und Männer engagieren sich in Schleswig-Holstein ehrenamtlich im Sozialverband. Zurzeit werden rund 360 Ortsverbände ausschließlich ehrenamtlich geführt, einer davon von Gerd Schwertfeger.

Gerd Schwertfeger aus Kiel: Darum bringe ich mich ehrenamtlich beim SoVD ein

Seit Januar 2014 ist der 58-Jährige Vorsitzender im Kieler Ortsverband Hassee-Russee. Die lokale Gruppe ist groß, rund 2000 Mitglieder gehören zum SoVD-Ortsverband im Kieler Süden. Wir wollten von Gerd Schwertfeger wissen, warum er sich ehrenamtlich betätigt, was ihm daran besonders gut gefällt und auf was er liebend gern verzichten würde.

1. Herr Schwertfeger, wenn Sie es auf den Punkt bringen müssten: Warum engagieren Sie sich überhaupt ehrenamtlich?

Zum einen, weil ich die Möglichkeit dazu habe. Aufgrund einer schweren Erkrankung bin ich bereits im Ruhestand und habe sicherlich mehr Zeit als jemand, der noch voll berufstätig ist. Durch den Wegfall meiner Arbeit fehlt allerdings auch eine wichtige Struktur in meinem Leben. Das Ehrenamt beim SoVD ist für mich in dieser Hinsicht eine große Hilfe. Und drittens möchte ich gern etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Ich bin dankbar für mein Leben. Die positive Arbeit mit anderen Menschen bereitet mir viel Freude.

2. Wie sind Sie zu Ihrem Ehrenamt gekommen?

Meine Frau ist bereits vor mir im SoVD tätig gewesen und hat viele Kontakte im Verband. Zu der Zeit, in der ich krankheitsbedingt bereits zu Hause war, wurde sie gefragt: „Was macht dein Mann jetzt eigentlich zu Hause?“ Gut, ich habe mir dann ein paar Mal als Gast eine Sitzung des Vorstands hier im Ortsverband angeschaut. Das hat mir gut gefallen – die Themen, die Leute.

Als dann Wahlen anstanden, wollte ich eigentlich nur als Beisitzer einsteigen. Am Ende des Tages bin ich dann Vorsitzender des Ortsverbands gewesen. Das hätte ich allerdings nie gemacht, wenn ich nicht von Anfang an ein super Team um mich herum gehabt hätte.

3. Warum ausgerechnet beim Sozialverband? Wieso nicht in einem anderen Verein?

Es stand für mich immer fest, dass ich mich ehrenamtlich betätigen werde. Außerdem sollte es etwas soziales, etwas sinnvolles sein. Mein erster Gedanke ging Richtung Tafel – doch das hätte ich wegen meiner Krankheit körperlich nicht geschafft.

Durch meine Frau bin ich dann zum Sozialverband gekommen. Und da stehe ich absolut hinter. Ich sage immer: „Der Sozialverband ist der Anwalt der kleinen Leute“ – wir helfen hier Menschen, die es im Leben schwer haben. Das ist eine gute Sache, und ich bin froh, meinen Teil dazu beitragen zu können.

4. Was sind die größten Herausforderungen? Was nervt Sie manchmal an Ihrem Ehrenamt?

Im Moment sind wir zum Beispiel auf der Suche nach einem Veranstaltungsort für eine Feier mit 150 Personen. Gar nicht so einfach in Kiel. Zu Beginn meiner Tätigkeit gab es außerdem ab und an Probleme, wenn wir viele Briefe für die Mitglieder gedruckt haben – das haben wir jetzt alles an einen Dienstleister abgegeben, damit fahren wir sehr gut. Solche Dinge können aber schon nervig sein. Man macht das Ehrenamt ja eigentlich, um anderen zu helfen.

Natürlich gibt es auch in unserem Ortsverband Menschen, die nicht immer ganz einfach sind. Die finden Sie überall. Ich habe aber das Glück, dass in unserem Vorstand echt tolle Leute mitarbeiten. Da unterstützt jeder den anderen, wir verstehen uns hervorragend. Das hilft dann über den gelegentlichen Ärger hinweg.

5. Haben Sie ein bestimmtes Erlebnis im Ehrenamt gehabt, an das Sie sich immer gern zurück erinnern?

Da gibt es viele. Ein Highlight ist aber sicherlich unsere Walking-Gruppe. Die haben wir vor einigen Jahren mithilfe externer Partner, unter anderem einem Sportverein, ins Leben gerufen. Und nach so langer Zeit finden sich nach wie vor rund 30 Teilnehmer, die montags gemeinsam spazieren gehen. Nur im Winter machen wir eine Pause. Das ist wirklich erstaunlich und macht mich auch ein bisschen stolz. Da sind richtige Freundschaften entstanden. Mitglieder, die anfangs immer sehr zurückhaltend waren, sind in dieser Gruppe regelrecht aufgeblüht.

— Lesen Sie auch unseren Beitrag über die Tätigkeit als ehrenamtlicher Sozialrichter im SoVD Schleswig-Holstein —

Du bekommst als Vorsitzender aber immer wieder positives Feedback aus dem Verband. Neulich haben wir zum Beispiel ein Fest organisiert, einige Gäste haben da getanzt wie die Weltmeister. Und als die sich dann am Ende für die schöne Veranstaltung bedankt haben, ging das runter wie Öl. Das ist eine sehr schöne Erinnerung.

Aber nochmal: Ohne die tollen Leute bei mir im Vorstand würde das alles nicht passieren. Ich vergleiche unseren Ortsverband gern mit einem Schiff. Als ich hier als Vorsitzender angefangen habe, fand ich mit den anderen Vorstandsmitgliedern eine erstklassige Mannschaft vor. Auch das Schiff, also der Verband selbst, war in seinem sehr guten Zustand. Ich musste als Vorsitzender im Prinzip nur das Steuer übernehmen. Und so macht Ehrenamt wirklich Spaß!

Interesse an ehrenamtlicher Arbeit beim Sozialverband Schleswig-Holstein? Melden Sie sich bei uns!

Ehrenamtlich arbeiten beim SoVD Schleswig-Holstein ist vielleicht auch etwas für Sie? Ihre Fragen beantwortet Ihnen:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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