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"Der SoVD ist ein Stück von meinem Leben"

Aktuelles Ehrenamt Über uns

Viele Menschen lernen den Sozialverband vor allem über die Beratung zu Rente oder Behinderung kennen. Doch das eigentliche Leben spielt sich beim SoVD vor Ort ab. In ganz Schleswig-Holstein gibt es rund 350 Ortsverbände in den Gemeinden und Städten, in denen sich ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Mitglieder kümmern. Einer davon ist Eberhard Kramer. Er ist Vorsitzender im Bordesholmer Land mit knapp 800 Mitgliedern.

Eberhard Kramer ist seit mehr als 20 Jahren Vorsitzender des SoVD im Bordesholmer Land

Hallo Herr Kramer, Sie sind seit 1973 Mitglied im Sozialverband. Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich?

Wissen Sie, ich komme ursprünglich aus Pommern. Nach dem Krieg wurden meine Familie und ich vertrieben und sind in Schleswig-Holstein gelandet. Das war keine schöne Zeit. Und nicht alle Menschen hier haben uns gut aufgenommen. Damals ist in mir der Gedanke gereift, etwas zu machen, was den Leuten hilft. Für die Menschen, nicht gegen die Menschen. Als junger Mann bin ich dann später in den Reichsbund - so hieß der SoVD früher - eingetreten.

Wie genau ist es dazu gekommen?

Vom Reichsbund hatte ich durch Freunde erfahren. Die hatten sich dort sozialrechtlich beraten lassen und waren sehr zufrieden. Also bin ich auch einmal hingegangen. Ich fand toll, was der Verband alles auf die Beine stellte. Gleichzeitig habe ich aber gesehen, dass man im Ortsverband noch eine ganze Menge mehr machen könnte. Also habe ich angefangen, mich einzubringen und mitzumischen.

Zum Beispiel in der Pressearbeit und bei den Veranstaltungen. Dazu haben wir angefangen, Referenten einzuladen. Die sprechen dann über Themen, für die sich unsere Mitglieder wirklich interessieren: Rente, Vererben, Patientenverfügung - solche Sachen eben.

1990 bin ich dann auch offiziell als zweiter Vorsitzender in den Vorstand eingestiegen. Und seit 1998 mache ich den ersten Vorsitz.

Warum ausgerechnet beim Sozialverband? Was bedeutet der SoVD für Sie?

Die Menschen brauchen einfach Zuwendung. Schauen Sie, allein mit dem ganzen Sozialrecht: Rente, Schwerbehindertenausweis, Pflege - da steigt doch niemand allein durch. Wer dann noch krank ist, freut sich einfach über Unterstützung.

Wir informieren und beraten. Zuerst hier in Bordesholm, die richtige Hilfe findet dann bei den hauptamtlichen Kollegen in Rendsburg statt. Weil die meisten Menschen sich gut bei uns aufgehoben fühlen, kommen viele anschließend auch zu Veranstaltungen des Ortsverbands. Zum Klönschnack oder zu einer Tagesfahrt.

Der SoVD ist über die Jahre zu einem Stück von meinem Leben geworden. Und das versuche ich, an die Mitglieder weiterzugeben.

Was sind denn die Schattenseiten des Ehrenamtes? Die gibt es doch sicherlich auch.

Selbstverständlich gibt es Dinge, die auch mich nerven können. Zum Beispiel wenn sich jemand anmeldet - zu einer Veranstaltung oder Reise - und dann einfach nicht auftaucht. So etwas macht man einfach nicht. Und natürlich hat man nicht jeden Tag Lust, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Gerade als ich noch berufstätig war - ich habe ja viele Jahre ein Bestattungsunternehmen geführt - war es nicht immer leicht, sich die Zeit für den SoVD zu nehmen. Aber am Ende konnten wir als Verband nur so wachsen - man muss das mit Herzblut machen!

Was ist Ihre schönste Erinnerung im Ehrenamt beim SoVD?

Es ist immer wieder schön, wenn jemand von der Beratung zurückkommt und sagt: "Der Sozialerband hat mir geholfen. Vielen Dank." Dafür mache ich das hier. Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen sich regelmäßig bei uns bedanken. Für die gute Beratung in Rendsburg oder unsere Veranstaltungen in Bordesholm. Darüber freue ich mich jedes Mal wieder.

Dann war 2020 sicherlich ein schwieriges Jahr für Sie.

Corona hat uns einen großen Strich durch die Rechnung gemacht. Meine ganze Planung - alles für die Katz. Auch jetzt für dieses Jahr kann ich nicht langfristig planen. Wir wissen ja nicht, ob man im April wieder reisen oder sich vor Ort treffen kann. Und die Leute wollen sich wieder persönlich austauschen, das fehlt uns hier sehr.

Haben Sie denn eine Möglichkeit, im Kontakt mit Ihrem Mitgliedern zu bleiben?

Zum Glück habe ich einen guten Vorstand. Wir versuchen hier alles, um den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Jede Woche machen wir zum Beispiel Pressearbeit. Dazu haben wir Rundschreiben verschickt. Die Leute sollen einfach wissen, dass wir sie nicht vergessen haben. Aber natürlich ist das kein Ersatz für einen echten persönlichen Austausch. Hoffentlich kann es bald wieder richtig losgehen.

Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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