Hallo Frau Möller, seit 20 Jahren sind Sie nun schon dabei. Was treibt Sie zu Ihrem Ehrenamt an?
Mir macht es einfach Freude, meinen Mitmenschen zu helfen.
Was waren bei Ihnen die Anfänge?
Schon im Berufsleben – ich habe bei einer Bank gearbeitet – bin ich von Bekannten aus dem SoVD angesprochen worden, ob ich nicht als Schatzmeisterin im Ortsverband mitmachen möchte. So hat damals alles angefangen.
Und da habe ich schnell festgestellt: Die beim SoVD machen ja richtig sinnvolle Sachen für die Mitglieder – und zwar vor allem in der Sozialberatung. Deswegen habe ich dann angefangen, auch in der ehrenamtlichen Beratung auszuhelfen. Ich musste eine kleine Wissensprüfung hinter mich bringen und darf seitdem in einigen Bereichen beraten – zum Beispiel bei Anträgen zur Schwerbehinderung.
Hätte ich schon nach meinem Betriebsunfall 1985 den SoVD als Ansprechpartner gehabt, wäre mir sicherlich eine Unfallrente zuerkannt worden. Mein linker Arm ist nach einer Zertrümmerung bis heute mit Nägeln und Schrauben versehen.
Ist das der Hauptgrund, warum Sie sich vor allem beim SoVD einbringen?
Das kann man so sagen. Es bereitet mir Freude, den Menschen in schwierigen Situationen zu helfen. Meist sind es ja Männer und Frauen, die unverschuldet krank geworden sind, denen wir zumindest mit dem Papierkram helfen können. Neben dem SoVD bin ich aber nicht ganz untätig: Seit 40 Jahren wirke ich außerdem im Vorstand eines Frauenchores mit, auch als aktive Sängerin.
Was ist die größte Herausforderung in Ihrem Ehrenamt?
Das A und O ist für uns, den Menschen zu helfen. Sei es beim Behindertenausweis oder dem Pflegegrad. Was manchmal wirklich nervt, sind die langen Bearbeitungszeiten in den Behörden. Das kann für die Betroffenen schon eine Belastung sein.
Bei Rentenanträgen erleben wir leider immer wieder, dass insbesondere Frauen über viele Jahre nur im Minijob gearbeitet haben – ohne eigene Beiträge in die Rentenversicherung abzuführen. Bei den Betroffenen klafft dann ein riesiges Loch in der Altersrente. Und zum Thema Grundsicherung sehe ich leider immer wieder, wie die Sozialämter zu hohe Mietkosten beanstanden.
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