Hallo Herr Kolmorgen, warum sollte man sich ehrenamtlich einbringen?
Ich denke, dass ein Ehrenamt tatsächlich für jeden positiv ist. Ich persönlich bringe mich beim SoVD ein, weil ich schon immer Spaß am Kontakt mit anderen Menschen hatte. Dazu helfe ich gern anderen, das kann ich beim Sozialverband nun praktisch jeden Tag ausleben. Außerdem gefällt es mir, dass ich selbst jeden Tag etwas dazu lerne. Ehrenamt führt zu mehr Lebenserfahrung – und davon kann man doch nie genug haben, oder?
Wie sind Sie denn überhaupt zu Ihrem Ehrenamt gekommen?
In den Sozialverband eingetreten bin ich schon 1984, damals hat mich ein Freund einfach mal zu einer Veranstaltung mitgenommen. Die Geselligkeit und die Themen dort haben mir gut gefallen, so bin ich dann auch schnell Mitglied geworden. Vier Jahre später, 1988, hat man mich dann gefragt, ob ich im Vorstand des Ortsverbands Kiel-Mettenhof mitarbeiten möchte. So wurde ich damals stellvertretender Schriftführer.
Und 1992 hat man mich schon zum Vorsitzenden gewählt – allerdings nur für zwei Jahre. Neben dem Job war mir das damals einfach zu viel, so dass ich dann für 14 Jahre erst einmal wieder ins zweite Glied gerückt bin. Seit 2008 bin ich nun wieder Vorsitzender im Ortsverband und die Arbeit macht mir sehr viel Spaß.
Aber warum ausgerechnet beim Sozialverband? Als kontaktfreudiger Mensch könnten Sie sicherlich auch anderswo ehrenamtlich etwas bewirken, oder?
Das ist schon richtig, und der SoVD ist auch nicht mein einziges Ehrenamt – mittlerweile bin ich ja Rentner (lacht). Aber beim Sozialverband habe ich mich von Anfang an gut aufgehoben gefühlt. Das hat natürlich auch mit den Personen zu tun, die mich damals hier eingeführt haben.
Aber auch darüber hinaus schätze ich sehr, was wir beim Sozialverband jeden Tag leisten. Unsere Mitglieder klagen immer häufiger über Behörden, die sie im Regen stehen lassen. Krankenkasse und Rentenversicherung sollten doch für die Menschen da sein. Weil dieser Gedanke heute sehr häufig auf der Strecke bleibt, ist es so wichtig, dass es Organisationen wie den Sozialverband gibt. Denn wir helfen den Menschen ja gerade in solchen Situationen, etwa wenn es Probleme mit dem Antrag zum Schwerbehindertenausweis gibt.
Bei allem, was positiv ist – hat das Ehrenamt nicht manchmal auch nervige Seiten?
Doch, natürlich. Die gibt es auch. Gerade als Vorsitzender bist Du am Ende natürlich immer derjenige, bei dem alles landet. Zu Dir kommen die Leute, wenn sie etwas wissen möchten. Oder wenn es ein Problem gibt. Da kann es schon einmal passieren, dass ich morgens aus dem Bett geklingelt werde. Nicht häufig, aber so etwas passiert.
Deshalb bin ich dankbar, dass ich einen sehr guten Vorstand im Ortsverband um mich herum habe. Auf meine Kolleginnen und Kollegen kann ich mich absolut verlassen. Und deshalb macht mir das Ehrenamt unter dem Strich auch so viel Freude.
Jetzt sind es bald 40 Jahre, in denen Sie sich ehrenamtlich betätigen. Gibt es ein Highlight?
Mehrere sogar. Ich war beziehungsweise bin ja auch auf Kreis- und Landesebene aktiv, so dass ich bei diversen größeren Tagungen dabei sein konnte, etwa in Berlin bei unserem Bundesverband. Dazu kommen einige tolle Festveranstaltungen, die der SoVD für uns Ehrenamtler auf die Beine gestellt hat – alles wunderbare Erlebnisse.
Ich freue mich aber auch schon, wenn die Veranstaltungen bei uns im Ortsverband gut besucht werden. Zurzeit haben wir im Schnitt 80 bis 100 Mitglieder da, wenn wir zu einem Event einladen. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da saßen wir hier mit 20 Leuten. Oder wenn nach einer Veranstaltung oder einem von uns organisierten Ausflug einer zu dir kommt und einfach „danke“ sagt, darüber freue ich mich immer wieder aus neue.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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