"Durch mein Ehrenamt sind echte Freundschaften entstanden"
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Zehn Jahre lang engagiert sich Petra Ditt mittlerweile für den Sozialverband. Wie es dazu gekommen ist und welche Aufgaben sie heute übernimmt - darüber haben wir mit ihr gesprochen. Mittlerweile ist sie Vorsitzende des SoVD in Felde, einem Ortsverband mit 265 Mitgliedern.
Hallo Frau Ditt, die wichtigste Frage gleich vorweg: Wieso bringen Sie sich in Ihrer Freizeit im Ehrenamt ein?
Irgendwie gehört das für mich dazu. Zum einen habe ich in einer bestimmten Situation nicht schnell genug "nein" gesagt (lacht). Und zum anderen habe ich Freude an der Arbeit mit anderen Menschen. Ich wachse hier an meinen Aufgaben und kann gleichzeitig etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Hier im Kleinen, direkt vor Ort in Felde und Umgebung.
Wie sind Sie zum SoVD gekommen?
Der SoVD hieß ja früher noch "Reichsbund", und den kenne ich sogar noch von meinen Omas. Beide waren Mitglied. Beide sind früher immer mal wieder nach Büsum ins damalige "Reichsbundheim" gefahren. Auch meine Eltern waren SoVD-Mitglieder und sind jahrelang Stammgast im Erholungszentrum Büsum gewesen. Ich bin quasi mit dem SoVD und mit Büsum aufgewachsen.
Selbst eingetreten bin ich aber erst 2005, gemeinsam mit meinem Mann. Wir hatten Fragen, die uns dann von den Kolleginnen in der Sozialberatung in Rendsburg beantwortet wurden. Damals war mir gar nicht bewusst, dass der SoVD in Felde auch einen regen Ortsverband hat. Das habe ich erst etwas später gemerkt, bei einem Austausch verschiedener Vereine. Der damalige Vorsitzende Jürgen Wagner hat mich angesprochen und eingeladen, mal zu einer Veranstaltung des Ortsverbands zu kommen.
Dann ging alles recht schnell. Erst habe ich als Delegierte an einer Sitzung des Kreisverbands teilgenommen. 2011 wurde ich Schriftführerin, seit 2015 bin ich Vorsitzende in Felde. Ich habe also vor Kurzem mein zehnjähriges Jubiläum bei der Vorstandsarbeit begangen.
Und warum ausgerechnet beim SoVD?
Hier habe ich den Kontakt zu den Menschen. Hier können wir tatsächlich ganz praktisch helfen. Wenn jemand ein Problem hat, zum Beispiel beim Antrag mit dem Schwerbehindertenausweis, können wir selbst erste Tipps geben. Für die richtige Beratung schicken wir die Mitglieder dann natürlich nach Rendsburg.
Außerdem setzt sich der Verband auch generell für vieles ein, hinter dem ich stehe. Für die Rechte von Menschen mit Behinderung zum Beispiel. Wir bieten hier ein breites Spektrum an, und das gefällt mir beim SoVD.
Was ist denn die "Schattenseite" in Ihrem Ehrenamt?
Naja, anfangs unterschätzt man vielleicht die Zeit, die man in das Ehrenamt reinsteckt. Natürlich ist jeder anders, und es kommt immer auf das eigene Engagement an. Aber ich bin eher der Typ, der sich dann richtig reinhängt und viel mitmischen möchte. Da geht natürlich eine Menge Zeit und Arbeit drauf, das sollte man wissen.
Außerdem gibt es natürlich wie überall im Leben immer mal Dinge, über die man sich ärgert. Einmal ist zum Beispiel jemand frisch in den Verband eingetreten und hat dann direkt am nächsten Tag gefordert, dass wir uns um seine pflegebedürftige Frau kümmern. Weil wir eben der "Sozialverband" sind. Aber unrealistische Erwartungen gibt es wohl überall, wo Menschen zusammen kommen.
Da Sie schon so lange dabei sind, überwiegt wohl eindeutig das Positive, oder?
Selbstverständlich. Ich mache das hier ja freiwillig. Und an dieser Stelle ist es mir ganz wichtig zu betonen: Hier in Felde arbeite ich in einem ganz tollen Team. Wir vom Vorstand stellen eine ganze Menge auf die Beine, wie zum Beispiel unsere Info-Treffen, teilweise mit Vorträgen. Oder auch die Tages- und Theaterfahrten. Als Vorsitzende stehe ich natürlich im Zentrum, aber ohne die Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen im Vorstand würde hier überhaupt nichts laufen. Ich kann wirklich sagen, dass durch mein Wirken hier im SoVD tiefe Freundschaften entstanden sind. Und dafür bin ich dankbar.
Und, klar: Natürlich freue ich mich über ein nettes Feedback unserer Mitglieder, wenn ihnen unsere Arbeit gefällt.
Seit mehr als einem Jahr haben wir "Corona". Eine große Herausforderung für den Ortsverband?
Da sagen Sie was. Alles, was wir geplant hatten - von der Tagesfahrt über den Info-Treff mit gemütlichem Grillen bis hin zum Theaterbesuch – alles ist weggefallen Die persönlichen Begegnungen fehlen uns natürlich sehr - auch auf der Vorstandsebene. Das hört man auch immer wieder von den anderen Mitgliedern, wenn man den einen oder anderen beim Einkaufen trifft.
Können Sie denn irgendwie Kontakt halten?
Schon. Aber das ist natürlich keine echte Alternative zu unseren sonstigen Aktivitäten. Wir haben alle Mitglieder zu besonderen Anlässen angeschrieben, unter anderem zu Weihnachten und Pfingsten. Da berichten wir zum Beispiel über das Hilfe- und Beratungsangebot des Verbands. Die Probleme sind durch "Corona" ja nicht einfach verschwunden. Im Gegenteil, in den Sozialberatungszentren des SoVD wird so viel wie sonst auch beraten . Nur eben telefonisch.
Außerdem besuchen wir ab dem 70. Lebensjahr alle Mitglieder persönlich, immer zu runden Geburtstagen. Wir bringen Blumen vorbei und unterhalten uns kurz vor der Haustür. Das schätzen die Menschen sehr.
Trotzdem fehlen uns natürlich die richtigen persönlichen Treffen, das ungezwungene Miteinander. Wann das wieder richtig losgehen kann, weiß leider keiner. Aber wir hoffen auf die Weihnachtsfeier.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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