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"Einfach da sein. Das ist für die Mitglieder am wichtigsten"

Aktuelles Ehrenamt Über uns

Einmal im Monat sprechen wir mit einem Vertreter oder einer Vertreterin aus dem Ehrenamt im SoVD. Dieses Mal haben wir uns mit Heinz-Georg Fohrmann aus Sankt Peter-Ording unterhalten. Der ehemalige Vertriebsleiter lebt seit 2014 in Schleswig-Holstein und steht dem Ortsverband mit aktuell rund 280 Mitgliedern vor.

Heinz-Georg Fohrmann ist Vorsitzender des SoVD-Ortsverbands in Sankt Peter-Ording

Hallo Herr Fohrmann, in Sankt Peter-Ording (SPO) lässt es sich gut leben. Warum widmen Sie einen Teil Ihrer Freizeit dem Ehrenamt?

Mit liegt das Ehrenamt seit 40 Jahren am Herzen. Denn als ich selbst einmal Hilfe nötig hatte, habe ich Unterstützung erfahren. Seitdem gebe ich ehrenamtlich davon etwas zurück. Einmal um anderen Menschen zu helfen. Aber auch mir persönlich tut diese Tätigkeit gut.

Waren Sie damals auch schon beim SoVD aktiv?

Nein, zum SoVD bin ich vor etwas mehr als zehn Jahren gekommen. Damals konnte ich miterleben, wie der Verband meinen Eltern geholfen hat - zum Beispiel mit dem Schwerbehindertenausweis.

Zum Ehrenamt beim Sozialverband bin ich tatsächlich ganz zufällig gekommen. Das war 2018, damals wohnten meine Frau und ich bereits in Sankt Peter-Ording. Auf der damaligen Jahreshauptversammlung des Ortsverbands wurde ein neuer Vorstand gesucht. Niemand wollte das machen. Als ich angesprochen wurde, habe ich mich zur Wahl gestellt. Das Amt antreten wollte ich aber nur, wenn ich ohne Gegenstimme gewählt werde. Das hat dann auch geklappt.

Zeitgleich hat auch ein neuer zweiter Vorsitzender mit mir angefangen. Das hat gut gepasst, und wir haben den Ortsverband wieder in ruhigeres Fahrwasser gebracht.

Sie wurden also Vorsitzender, weil Not am Mann war?

Erstmal ja. Ich bin ja nicht zu der Versammlung gegangen, weil ich Vorsitzender werden wollte, sondern weil mich interessiert hat, was der Sozialverband hier im Ort leistet. Einer musste es dann aber schließlich machen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir noch nicht so lange in Sankt Peter-Ording gelebt. Ich wollte ja rein ins Leben hier. Heute fühle ich mich ganz integriert.

Was sind Ihre Aufgaben als Vorsitzender im Ortsverein?

Wenn die Mitglieder ein Problem haben, rufen sie in der Regel bei mir an. Das ist einfach so. In erster Linie bin ich eine Art Verbindungsmann: Ich kann den Leuten sagen, an wen sie sich wenden können. Oder wir vom Ortsverband leiten die Anträge der Mitglieder an die Beratungsstelle in Husum weiter. Manchmal muss man aber auch einfach nur da sein. Oder nur zuhören. Da geht es dann weniger um Sozialrecht. Die Menschen wollen oft auch nur ihr Herz ausschütten.

Außerdem müssen wir vom Vorstand natürlich unsere Veranstaltungen organisieren. Auch die Reisen, die wir als Ortsverband anbieten, bedürfen entsprechender Planung. Wenn man es hochrechnet, komme ich sicherlich auf zehn bis 15 Stunden in der Woche, die ich für den SoVD im Einsatz bin. Aber das ist ja das Schöne am Ehrenamt: Man kann mehr oder weniger machen, das suche ich mir selbst aus.

Aber es gibt doch sicherlich auch Dinge im Ehrenamt, auf die man gern verzichten würde...

Verzichten möchte ich eigentlich auf gar nichts. Alles, was hier beim SoVD da ist, wird zusammen zu einem Ball. Und der muss ja rund bleiben. Natürlich kann es an einem Tag mal anstrengend sein. Wie schon gesagt - wenn etwas ist, rufen die Leute meistens beim Vorsitzenden an. Aber das mache ich ja grundsätzlich gern. Und sollte ich einmal keine Zeit haben - Urlaub oder so - leben wir als Team die Aufgabenteilung und unsere Mitglieder wissen um unsere Erreichbarkeit.

Wie war das denn in der heißen Corona-Phase? Haben da mehr Menschen angerufen als sonst?

Oh ja, das war tatsächlich so. Gar nicht mal unbedingt mit sozialrechtlichen Anliegen, sondern weil viele Mitglieder einfach einsam waren. Das war schon schlimm. Ich habe noch nie so viele Tränen gesehen wie in dieser Zeit.

Für uns als Ortsverband ist so eine Zeit natürlich auch eine große Herausforderung. Wir haben nur eine Veranstaltung durchführen können, auf der sich die Mitglieder persönlich begegnen konnten. Das war im Oktober, mit rund 70 Personen. Ohne Programm, einfach nur zum persönlichen Miteinander. Sie können sich nicht vorstellen, wie glücklich die Leute waren.

Was können Sie als Ortsverband überhaupt machen, um mit den Mitgliedern im Kontakt zu bleiben?

Zum einen melden sich die Leute von sich aus häufiger. Übers Telefon, oder man trifft sich in der Kleinstadt auch mal beim Einkaufen. Da ist der Redebedarf während eines Lockdowns natürlich deutlich größer als zu normalen Zeiten. Außerdem haben wir als Vorstand versucht, den Menschen mit kleinen Gesten zu zeigen, dass wir noch für sie da sind. Etwa bei runden Geburtstagen, gerade bei unseren älteren Mitgliedern. Da kommt man mal mit Maske vorbei und überbringt ein kleines Geschenk - oder einfach für alle unsere Mitglieder zur Weihnachtszeit als Zeichen der Verbundenheit eine entsprechende Aufmerksamkeit mit der Zeitung oder Post. So bleiben wir gemeinsam verbunden.

Gibt es ein besonderes Ereignis aus Ihrem Ehrenamt beim SoVD, an das Sie immer wieder gern zurückdenken?

Da gibt es nicht dieses eine Erlebnis oder den einen Tag. Es ist die Vielzahl der Ereignisse, die wir im Vorstand erleben dürfen. Ob persönlich, per Telefon oder schriftlich. Oder wenn es uns gemeinsam mit den hauptamtlichen Kolleginnen gelungen ist, etwas für unsere Mitglieder durchzusetzen, wie zum Beispiel eine Rente. Das ist immer ein tolles Gefühl.

Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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