Gesetzliche Rente muss Lebensstandard sichern
Vorrangig ist für uns als SoVD, gegen den willkürlich herbeigeführten Generationenkonflikt anzugehen. Altere und Jüngere dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sowohl die Älteren als auch die Jüngeren haben einen grundgesetzlich geschützten Anspruch auf ihre durch Pflichtbeiträge erworbenen Altersrenten. Aufgedeckt und behoben werden müssen vielmehr die Konfliktlinien in der ungerechten Verteilung von Einkommen, Vermögen, Kapitalerträgen, Bildungs- und Arbeitschancen. Dies erfordert eine gerechte Steuer- und Gesellschaftspolitik. Jüngste Umfragen machen deutlich, dass gerade jüngere Arbeitnehmer bereit sind, eine moderate Beitragserhöhung zu akzeptieren, wenn dafür die Rentenleistungen verbessert werden.
Kernforderung unserer Kampagne zur Bekämpfung der Altersarmut ist: Die über Beiträge erworbene gesetzliche Altersrente muss wieder den maßgeblichen Anteil des Lebensstandards auch im Alter gewährleisten (Einsäulenmodell). Die unsoziale Verknüpfung mit der privaten Riesterrente auf Kosten allein der Arbeitnehmer (Mehrsäulenmodell) muss aufgehoben werden. Dazu sind die drastischen Kürzungen des Rentenniveaus umgehend zu stoppen und stufenweise wieder rückgängig zu machen.
Erforderlich ist die Wiederherstellung des Rentenniveaus von 54 Prozent wie vor den Riester-Reformen 2001. Gleichzeitig muss die gesetzliche Deckelung der Beiträge aufgehoben und damit die Arbeitgeber wieder paritätisch an der Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung beteiligt werden. Zu einer sozial gerechten Finanzierung ist die Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung unverzichtbar. Armutsrenten infolge langjähriger Niedriglöhne sind aufzustocken, indem Freibeträge bei der Anrechnung der selbst erworbenen Rentenansprüche auf die Grundsicherung von etwa 20 Prozent gewährt werden.
SPD und Union müssen mehr liefern als ein „potemkinsches Dorf“
Die Sondierungsergebnisse für eine mögliche Neuauflage der GroKo sehen die bekannten Forderungen der SPD vor, das Rentenniveau nicht weiter unter die derzeitigen 48 Prozent bis 2025 absinken zu lassen. Damit kann die drohende Altersarmut zwar gemildert, aber keinesfalls behoben werden, zumal sich der Abfall im Rentenniveau danach deutlich verschärfen wird. Die bereits in den letzten Koalitionsvereinbarungen zugesagte armutsfeste Lebensleistungsrente soll eingeführt werden. Allerdings bleiben die Voraussetzungen mit 35 Beitragsjahren zu hoch gesteckt. Diejenigen, die sie am meisten brauchen, vor allem Frauen, werden sie daher oft gar nicht in Anspruch nehmen können. Nur noch als „potemkinsches Dorf“ ist eine derartige Rentenreform zu vermitteln, wenn gleichzeitig das „Dreisäulenmodell“ auch für die Zukunft propagiert wird.
Kommentare (1)
Jeanne Teske
am 28.01.2018Ich kann nur staunen mit welcher Selbstverständlichkeit heute hohe Forderungen an den Staat gestellt werden. Für uns, im arbeitsfähigen Alter war es immer klar dass man von der staatlichen Rente nicht leben kann, deshalb haben wir diee Ärmel hochgekrempelt und 45 Std. i.d.Woche gearbeitet und uns ein gutes Leben aufgebaut, was in den Jahren 1955 bis 1985 noch möglich war zumal anständige Gehälter gezahlt wurden u. es gab auch vom Staat geförderte Sparmodelle die sehr gut und hilfreich waren, leider können die Menschen von den heutigen Gehältern, zumal bei den hohen Mieten, kein Vermögen mehr aufbauen. Allerdings hatt man uns dann um unser Erspartes i.J 2009 betrogen,weil unsere Banken nicht in der Lage waren ihre Aktienaufkäufe richtig einzuschätzen - oder war es gar wissentlich? Ja und an Urlaub konnten wir in unserer Aufbauphase auch nicht denken, ja, alles zu seiner Zeit- nur Mut und auf sich selbst verlassen, dann klappt es besser und man fühlt sich unanhängig, ein gutes Gefühl.
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