Hallo Frau Priedemann, haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie ein Ehrenamt ausüben?
Das war schon immer so bei mir. Ich wollte schon immer Menschen helfen. Einfach, weil mir das auch selbst gut tut. Die Rückmeldungen von den Menschen, die ich berate, bereichern mein Leben. Bereits während meiner aktiven Zeit im Beruf, ich war in der Telekommunikationsbranche tätig, habe ich mich vor allem im Betriebsrat engagiert. Später war ich dann hauptsächlich für die Belange der schwerbehinderten Kolleginnen und Kollegen zuständig. Das hat mir immer viel Freude bereitet. Daher möchte ich auch heute noch, im Ehrenamt, weiter mit anpacken.
Erzählen Sie bitte, wie Sie beim Sozialverband angefangen haben!
Das war 2008, ist jetzt also auch schon über zehn Jahre her. Ratekau ist ein kleiner Ort, hier kennt man sich. Der damalige Vorsitzende des SoVD-Ortsverbands wusste, dass ich mich im Schwerbehindertenrecht ganz gut auskenne und hat mich einfach eingeladen, mal zu einer Veranstaltung zu kommen. Seitdem habe ich mich mit eingebracht. Unter anderem war ich mehrere Jahre ehrenamtliche Sozialberaterin in unserer Lübecker Geschäftsstelle. Seit 2017 mache ich nun auch den zweiten Vorsitz hier in Ratekau.
Warum ausgerechnet der SoVD? Sie könnten sich ja auch anderswo engagieren.
Der Sozialverband hilft den Menschen, wenn es brennt. Etwa wenn die Krankenkasse Probleme macht oder die Menschen nicht wissen, an wen sie sich mit einer bestimmten Frage im Sozialrecht wenden sollen. Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im SoVD sehe ich, wie zufrieden die Leute sind, wenn wir ihnen helfen können. Es ist schön, dass ich hierbei aktiv mitwirken kann. Gut finde ich auch, dass vom Verband regelmäßig Schulungen angeboten werden – eben auch für das Ehrenamt.
Ich engagiere mich aber auch außerhalb des SoVD. Seitdem ich in Rente bin, habe ich den damaligen Behindertenbeauftragten der Gemeinde unterstützt. Jetzt bin ich selbst die Beauftragte für Menschen mit Behinderung in Ratekau und berate einmal im Monat zu wichtigen Fragen rund um den Schwerbehindertenausweis. Die Leute wollen zum Beispiel viel über Parkerleichterungen wissen oder kommen mit der Frage, ob ein Verschlimmerungsantrag sinnvoll ist.
Bei aller Liebe zum Ehrenamt – manchmal ist es doch auch nervig, oder?
Das Ehrenamt an sich gar nicht. Aber manchmal wünsche ich mir einfach mehr Unterstützung, mehr Interesse am Ehrenamt. Wenn sich die Leute mehr dafür interessierten, würden sie schnell merken, wie gut so ein Engagement tun kann. Ich finde es schade, dass sich viele Menschen überhaupt nicht darauf einlassen. Und zwar unabhängig vom Alter.
Welche Erlebnisse im Ehrenamt freuen Sie denn besonders?
Das sind die kleinen Dinge. Kleine Gesten wie ein herzliches Dankeschön, so etwas ist einfach schön. Oder wenn wir jemandem dabei helfen können, sein Recht gegenüber der Behörde durchzusetzen. Als Behindertenbeauftragte war ich beim Bau unserer gemeindeeigenen barrierefreien Badeanstalt beteiligt. Über das herausragende Ergebnis für die Menschen mit körperlichen Einschränkungen freue ich mich wirklich sehr.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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