Auch in diesem Jahr können die Protestaktionen in erster Linie digital stattfinden. Anlass, um auf die Lage von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen, gibt es reichlich. In der Corona-Pandemie gehören sie zur am stärksten betroffenen Gruppe. Sie waren schon vor Corona überdurchschnittlich häufig arbeitslos. Die Zahlen steigen coronabedingt seit Monaten deutlich an. 12 Prozent betrug der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat im März.
Umso mehr bedauert der SoVD, dass die Ende letzten Jahres in Aussicht gestellte Erhöhung der Ausgleichsabgabe durch die Politik im neuen Teilhabestärkungsgesetz doch nicht umgesetzt wird. So gibt es für Arbeitgeber weiter wenig Anreize, Menschen mit Behinderungen einzustellen. „Die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil angekündigte vierte Stufe der Ausgleichsabgabe wäre hier ein klares politisches Signal, endlich mehr Menschen mit Behinderungen zu beschäftigen. Doch sie fehlt im Gesetz“, so Adolf Bauer.
SoVD erhebt Stimme für Inklusion
Den Protesttag nutzte Adolf Bauer, um über den Deutschen Behindertenrat dazu aufzurufen, dass auch private Anbieter zu Barrierefreiheit verpflichtet werden müssten. Und zwar nicht in einigen Jahren, sondern jetzt.
Adolf Bauer ist Mitglied im DBR-Sprecherrat und Präsident des @SoVD_Bund. In Hinblick auf die Umsetzung des "European Accessibility Acts" in deutsches Recht fordert er eine unverzügliche #Barrierefreiheit von privatwirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen. #5Maipic.twitter.com/yqSInTpdVk
— Deutscher Behindertenrat (@dbr_info) May 5, 2021
Sebastian Freese, Bundesvorsitzender der SoVD-Jugend forderte, in der Pandemie die Belange von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung nicht zu vernachlässigen. „Vor allem hoffe ich aber, dass die Corona-Pandemie nicht dazu führt, dass am Ende beim Thema Inklusion gespart wird. Gerade die schulische Inklusion ging schon vor Corona nur sehr schleppend voran.“ Hier setzt sich der SoVD seit Langem für bessere Konzepte ein.
Die zentrale Veranstaltung zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung startet digital um 17 Uhr. Hier kann sie im Stream verfolgt werden:
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