Tagesabläufe zu planen, Termine und Fristen zu beachten und Erledigungen zu machen sind häufig wenig beachtete, aber dennoch extrem wichtige Aufgaben für den Alltag. Neben der allgemeinen Haushalts- und Sorgearbeit für Kinder und Angehörige liegt auch diese Verantwortung in Partnerschaften und Familien überwiegend bei den Frauen.
Wie eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau sich darum kümmert und sich dafür verantwortlich fühlt, dass wichtige private Aufgaben erledigt und Termine eingehalten werden, in Paarbeziehungen bei 62 Prozent. Für Männer beträgt er dagegen lediglich 20 Prozent. Wenn Kinder im Haushalt leben, ist die Diskrepanz noch größer.
Mehr Belastung durch "Mental Load"
Die Wissenschaft bezeichnet die Alltagsorganisation als „unsichtbare Denkarbeit“ oder „Mental Load“. Diese liegt vor allem in den Händen der Frauen und so überrascht es nicht, dass diese sich dadurch im Vergleich stärker belastet fühlen als Männer, wie die Studie ebenfalls herausfand.
Dass eine partnerschaftliche Aufteilung der Haushaltsarbeit nach wie vor nicht die Regel ist, zeigen auch aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Bei Eltern arbeiteten bei zwei Dritteln der Paare Mütter in Teilzeit und Väter in Vollzeit. Im Vergleich zu 2005 hat sich die Erwerbstätigenquote bei Müttern aber deutlich erhöht. Das liegt auch am verstärkten Kita-Ausbau, auch wenn es dabei nach wie vor großen Aufholbedarf gibt.
SoVD für faire Aufteilung bei Sorgearbeit
Der SoVD setzt sich für eine gerechte Verteilung von Sorge- und Pflegearbeit in Partnerschaften ein. Wie das gelingen kann, diskutierte er unter anderem im Herbst 2021 auf der Fachveranstaltung „Putzen, waschen, kochen – was davon macht Jochen?“.
str
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