Beeinträchtigungen mit einem GdB von 20 sollen in Zukunft nicht mehr berücksichtigt werden
Wie oft kommen Menschen in unsere Beratung, denen wir durch die zusätzliche Berücksichtigung von Beschwerden zu einem Gesamt-GdB von 50 verhelfen können, etwa aufgrund von Herzrythmusstörungen oder Beschwerden beim Gehen.
Schon heute wird eine Funktionsstörung mit einem Einzel-GdB von 10 (z.B. leichter Bluthochdruck) im Regelfall nicht für die Feststellung des Gesamt-GdB hinzugezogen. Die Planungen sehen nun vor, auch Einschränkungen auszuschließen, die einzeln einen Grad der Behinderung von 20 mit sich bringen. Für Menschen mit Behinderung würde dies bedeuten, dass bei vielen Neu- oder „Verschlimmerungsanträgen“ eine niedrigere Bewertung herauskäme. Mit weniger Merkzeichen oder dem kompletten Verlust des Behinderten-Status.
Der Verlust eines Auges wird zurzeit mit einem GdB von 20 gewichtet. Nach neuem Recht würde dieser erhebliche Verlust im Regelfall nicht mehr beim Gesamt-GdB berücksichtigt. Auch viele Formen von Schmerz, die bisher mit einem GdB von 20 Berücksichtigung finden, würden in Zukunft standardmäßig außen vor bleiben. Ein ganz falsches Signal zum Umgang gegenüber Menschen mit Behinderung!
„Bundesregierung soll ihre Hausaufgaben machen und im Sinne der Menschen mit Behinderung entscheiden“
Jutta Kühl, SoVD-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein, ist alarmiert: „Wenn diese Veränderungen tatsächlich kommen, hat das katastrophale Auswirkungen für Menschen mit Behinderung. Die Bundesregierung soll ihre Hausaufgaben machen und tun, wofür sie im Amt ist – nämlich im Sinne der Menschen entscheiden. Als Anwalt der Betroffenen lehnen wir die geplanten Änderungen entschieden ab!“
Der Sozialverband Deutschland hilft in sozialen Angelegenheiten. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, unter anderem bei Auseinandersetzungen rund um das Thema Rente und Behinderung.
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Kommentare (23)
Matthias Dewald
am 17.06.2023Ich bin herzkrank khk und gehbehindert ich habe einen Schwerbehinderten Ausweis mit 60% unbefristeten,den Buchstaben G laut Amt heißt das gehbehindert nur ich habe immer mehr den eindruck das daß G für Geistigbehindert steht anstatt Hilfe werden einen immer mehr Knüppel zwischen den Beinen geworfen
Dom Probst
am 15.05.2021Hallo ,
habe allein aus einer schweren und unheilbaren Erkrankung / Behinderung
einen -- GdB 90 Unlimited --
Bis 2017 lag der -- GdB bei 80 Befristet --
Habe von mir aus --KEINEN VERSCHLIMMERUNG ANTRAG -- gestellt !! Das Versorgungsamt
hat von sich aus meine langjährige , behandelnde Psychiaterin kontaktiert . Und da ich schon
über 14-Jahre Unbefristete EM-Rente bis Eintritt Regelaltersrente erhalte , hat die Versorgungs
Behörde wohl doch etwas gestaunt , daß jemand der schon so lange in EM-Rente ist immer
noch und vor allen --REGELMÄßIG-- FA-Hilfe benötigt . Ausweis kam zurück :
-- GdB 90 Unlimited -- Aber weiterhin Ohne Merkzeichen !!
Hans-Georg Riehl
am 03.04.2021...wo ist denn, bei der Ermittlung des Gesamt-GdB, die objektive faire Bewertung?
Ich kann nicht verstehen, daß man mit einer schweren Wirbelsäulenproblematik einen GdB von 30 bekommt, während jemand der an einer schweren Wirbelsäulenproblematik, Arthrose in den Extremitäten und Schulter, an einer chronischen Darmentzündung, mit nächtlichen Schmerzattacken, und einer schweren Psoriasis, ebenso nur einen GdB von 30 bekommt. In meinen Augen =Asozial. Man sollte gegen diese Regelung Klage einreichen, daß nur die vermeintlich "schlimmste"Erkrankung zur Ermittlung heran gezogen wird.
Wer macht mit?
Manuela
am 23.03.2021Ich habe schon einige größere OPS hinter mit, LWS/HWS, Lebertumor, magniles Melanom 2x Schulter OP, Funktionseinschränkung Kniegelenke, usw. Hab ein GDB40. Mein verschlechterungsantrag wurde jetzt abgelehnt. Muss täglich Opiade Medikamente nehmen um überhaupt den Arbeitsalltag bewältigen zu können und dann heißt es, es sind keine wesentlichen Veränderungen. Da fragt man sich doch echt wonach wird hier beurteilt.
Theo
am 14.03.2021Menschen mit mehreren unfällen und wechselseitigen spezifischen einschränkungen,die sich kaputt gearbeitet haben,un zu 100% nicht mehr arbeiten können,sollen nicht weiter gequällt werden,weder in Ewerbsminderungsrente noch in Grad der schwerbehinderung,des ist Menschen benachteiligung,weil andre bestimmen,die des nicht alles nicht haben
Christof Bieker
am 03.03.2021Krueppelentgeld fuer taegliche Arbeit in Behindertenwerkstaetten,
1,1€ stuendlich sollten Beamte aufgrund Gleichheit Monatelang erhalten! Ch. Bieker WN
Marion
am 28.05.2023Genau so ist es Christof .für mich sind die Werkstätten Ausbeuter an Behinderten !!!
Sabine Flottmann
am 04.08.2023Meine von meiner Freundin die Tochter die hat moja moja, hat sechstens im Kopf Schlaganfall. Arbeitet acht Stunden in einer Behindertenwerkstatt obwohl sie bloß drei Stunden arbeiten darf
AXEL
am 04.01.2021Habe schon 30% anererkannt, da ich jetzt Schmerzpatient bin und opiat haltig medikamente ein nehme stelle ich jetzt einen Verschlimmerungsantrag da bin ich ja mal gespannt wie viele Instanzen ich durchlaufen muss .Ach Bluthochdruck und Banscheibenvorfälle sind auch vorhanden.
Christian Schultz
am 09.09.2019Hallo, die Merkzeichen sind nicht unbedingt eine unmittelbare Folge aus der Höhe des GdB. Sie folgen den vom Arzt diagnostizierten Beschwerden im Alltag. Ob in Ihrem Fall ein oder mehrere Merkzeichen berechtigt wären, müsste man sich anhand der Befundberichte ansehen. Falls Sie aus Schleswig-Holstein sind, empfehle ich Ihnen unsere Sozialberatung: www.sovd-sh.de/sozialberatung/
Kaufmann
am 09.09.2019Habe seit Ende März 2019 Krebs!
Habe einen Schwerbehindertenausweiss mit GdB 100 habe aber kein Merkzeichen !
Wie soll ich mich da Verhalten!
Christian Schultz
am 15.07.2019Hallo Christine, die Regelungen sind immer noch nicht verabschiedet. Wir wissen bisher nicht, was tatsächlich alles reformiert wird. Sicher ist aber: Nur für Neuanträge und "Verschlimmerungsanträge" gelten die neuen Regelungen.
Christine
am 15.07.2019Ich habe auf Grund meiner Gehörlosigkeit (beidseitig CI versorgt) einen GdB von 80. Wenn nun in Zukunft der GdB getestet wird unter Einbezug der Technik (bestimmt dann nur in ruhigen Situationen) werde ich den Behindertenstatus wohl verlieren - oder? Ohne Technik - und ohne Batterien bin ich taub.
Familienfeste geht maximal 2 Stunden, dann bin ich erschöpft.
Arbeitsgespräche / Meetings geht nur mit Zusatztechnik, die mir zur Zeit vom IFD finanziert wird. Auch auf einen "leidensgerechte" Arbeitsplatz hätte ich dann in Zukunft keinen Anspruch mehr.
Das Resultat: total von den Situationen überfordert, Stress, Burn-Out, Arbeitsplatzverlust evtl Selbstmord.
Das scheint vom Staat gewollt zu sein.
Nannte sich auch mal: Natürliche Auslese
Gottwald
am 27.03.2019Ich bin 61, hab 45 beitragsjahre gearbeitet und bin jetzt überhaupt nicht mehr arbeitsfähig wegen 3 schlimmen Punkten, was aber das integrationsamt nicht im Katalog hat. Was mich entsetzt? Ich muss jetzt von 40 auf 50 GdB klagen oder eine erwerbsminderungsrente beantragen, weil das renteneintrittsalter gesenkt wurde um die Renten zu kürzen. Die Hürden für (Fälle) wie mich sind unerreichbar hoch gelegt worden. Das Problem? Mit den Krankheiten hat man schon Probleme genug. Hier neben den Krankheiten die Kraft zu finden mit dem System in die bütt gehen zu müssen ist manchmal sehr entmutigend. Gut das ich Rechtsschutzversichert bin. Aber wie geht es den Menschen, die das nicht haben? Wir leben heute in einem über-verschuldeten Sozialstaat. Sparen lässt sich nur an der Masse der Leute. Ich finde das nicht in Ordnung. Mir kommen die Tränen wenn ich von polikern lese, das man bis 66 arbeiten kann und soll. Die haben keine Ahnung von der Realität. Viele unserer Freunde sind schon tot, ohne je Rente bezogen zu haben.
M. Annette Mosberg
am 10.12.2018Wenn sie das für sich entschieden haben, ist es ja OK. Aber für viele Belange des Lebens braucht man einen Nachweis, dass eine Behinderung besteht. Viele Behinderte haben nicht ein ausreichendes Einkommen, um ein "allgemein übliches Leben" zu führen. Da bedarf es Hilfen. Und um die zu bekommen, muss man belegen können, dass man die Voraussetzung erfüllt: also einen SBA. Ihr Arbeitgeber verlangt ja auch einen Nachweis vom Arzt, dass sie wirklich krank sind- in Form eines "gelben Scheines". Und irgendwie mussten sie ja auch die Voraussetzung für den Rollator belegen können. Und wenn sie mit Rollator unterwegs sind-wo alle sehen, dass sie nicht ohne nicht zurecht kommen- verstehe ich nicht, wie ein Nachweis ,der Erleichterung und Hilfen bringen kann, sie fremdbestimmen sollte. Die Hilfen werden ja von einem selbst angefragt. Keiner wird gezwungen, zB. einen Rollator zu benutzen. MfG
Wolfgang Flügel
am 30.04.2023was Anette schreibt ist barer Unsinn. lol
Westmeier
am 22.07.2023Hallo Wolfgang, sie @Anette hat Recht mit der aussage!!.
Warum also schreibt sie Unsinn!!!.
Finde ich nicht!!.
Gruß Renè
Christine Singh
am 27.11.2018Das juckt mich überhaupt nicht! Ich bin zwar seit frühester Kindheit behindert und kann seit 12 Jahren ohne Rollator nicht mehr gehen, aber einen Behindertenausweis habe ich immer abgelehnt und habe auch heute, mit 65 Jahren auf dem Buckel, noch keinen. Ich sehe den Schwerbehindertenausweis als ersten Schritt auf dem Weg zur Fremdbestimmung an. Das muss ich nicht haben!
Westmeier
am 23.07.2023Hallo Christine,
warum lehnst du es ab??. Ich verstehe manche Leute nicht!!.
Das ist doch nicht schlimm!!. Es erfährt doch eh niemanden!!.
Und wegen dem Fremdbestimmung??. Was meinst du denn damit!!!.
Du mußt dich nicht Rechtfertigen, egal wo!!!.
Es gibt doch Nachteilsausgleiche im GdB!!.
Und eine Nachteilsausgleiche für Merkzeichen!! gibt es auch.
Noch mal, eine Fremdbestimmung gibt es nicht!!. Du bestimmst, sonst niemand!!.
LG Renè
Kai P. Jürgensen
am 21.11.2018Eine soziale Marktwirtschaft sowie einen Sozialstaat haben wir schon lange nicht mehr. Eine soziale und solidarische Einstellung in Staat und Gesellschaft vermisse ich mehr und mehr. Ich fürchte mich sehr, in die Mühle der Hartz-4-Mühlsteine zu geraten...
Zdenka Weissbrot
am 21.11.2018Ja,was soll man von der Gesellschaft erwarten,
es wird nach Strich und Faden betrogen,
es hat nix mehr mit Ehrlichkeit und Anstand zu tun.
Das ist sehr traurig.
Da arbeiten die leute ,viele sehr schwer und dann werden sie noch betrogen.
Und andere bereichern sich ohne ENDE.
Christiane Schröder
am 20.11.2018Oh man bin ich froh dass meine 50% unbefristet sind und das schon seit Jahren.Einen Verschlimmerungsantrag trau ich mich eh nicht zu stellen.Es ist sehr sehr traurig alles Habe jahrelang schwer körperlich gearbeitet bis es nicht mehr ging.Jetzt muss ich auf meine halbe EMR so viel Steuern zahlen.....Fazit:alt kann man werden aber nicht krank.Der Dank für jahrelanges Gepuckel?
Carola Roeder
am 14.01.2021Die Aemter könnten heute viel komplexer arbeiten,
Verschleppen durch Beantragung und Zeitaufschiebung den Gesundheitszustand.
Bis der Tod droht.
Deutschland lernt nicht dazu.
Carola
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