"Hier muss ein bisschen mehr passieren!"
Aktuelles Ehrenamt Über uns
In Schleswig-Holstein sind mehr als 160.000 Menschen Mitglied im Sozialverband. Ein großer Teil unseres Verbands spielt sich regional in den Ortsverbänden ab. Damit hier etwas passieren kann, braucht es jedoch engagierte ehrenamtliche Mitarbeiter. So wie Petra Rudolph aus Wester-Ohrstedt, einem Ortsverband mit zurzeit 150 Mitgliedern. Wir haben mit ihr über ihr Ehrenamt gesprochen.
Hallo Frau Rudolph, können Sie in einem Satz beantworten, warum Sie ein Ehrenamt ausüben?
Weil es mir persönlich gut tut. Ich mag es einfach, Menschen um mich zu haben. Und ich denke auch, dass liegt mir.
Wie sind Sie denn zum Sozialverband gekommen?
Wie die Jungfrau zum Kind. Im Gegensatz zu manch anderem bin ich nicht eingetreten, weil ich selbst ein sozialrechtliches Problem hatte. Hier in Wester-Ohrstedt hat es vor einigen Jahren Schwierigkeiten gegeben, einen Vorstand zu bilden. Ein Bekannter kam damals auf mich zu und fragte, ob ich mir das vorstellen könnte. Dann bin ich im November 2016 Mitglied geworden und einen Monat später war schon die Versammlung, in der man mich zur Vorsitzenden gewählt hat.
Am Anfang war das aber nicht leicht. Ich habe zwar einen Ordner mit Unterlagen von meiner Vorgängerin bekommen. Aber wie so ein Ortsverband wirklich tickt und was man machen sollte - das habe ich erst mit der Zeit verinnerlicht. Ich habe aber schon früh festgestellt, dass hier ein bisschen mehr im Ort passieren muss, wenn wir attraktiv für neue Mitglieder sein wollen.
Zum Glück habe ich inzwischen ein super Team um mich. Da macht die Arbeit richtig Spaß!
Warum setzen Sie sich für den SoVD ein? Was schätzen Sie an unserem Verband?
Das Wichtigste ist, denke ich, dass wir den Menschen in wirklich schwierigen Phasen zur Seite stehen. Etwa bei einer schweren Erkrankung, da hat man schon genug mit sich selbst zu tun. Beim SoVD helfen wir dann bei allen Schwierigkeiten mit den Sozialbehörden - sei es mit der Krankenkasse, dem Schwerbehindertenausweis oder auch der Rente.
Es kommt häufig vor, dass die Mitglieder im Ort zuerst uns hier ansprechen. Wir stellen dann den Kontakt zur Beratungsstelle nach Husum her.
Gibt es auch Schattenseiten? So ein Ehrenamt kann doch nicht immer Spaß machen...
Natürlich. Die Anfangszeit war wirklich schwierig. Jetzt mit dem tollen Team im Vorstand macht es aber einfach Freude.
Selbstverständlich kommt es auch vor, dass man sich mal über jemanden ärgert. Zum Beispiel, wenn ein bisschen über die Planung von Veranstaltungen oder Ausflügen gemeckert wird. Aber wo gibt es das nicht?
Was sind Ihre persönlichen Highlights?
Eigentlich ist das Schönste, wenn die Mitglieder nach den Veranstaltungen mit strahlenden Augen nach Hause gehen. Einige bedanken sich auch herzlich, wenn es ihnen gefallen hat. Ich muss schon sagen: Das ist einfach gut für die Seele und macht viel aus im Ehrenamt.
Wie sieht Ihre ehrenamtliche Arbeit denn in Zeiten von Corona aus?
Ich denke, dass es hier auf dem Land nicht so schlimm ist wie in der Stadt. Wir begegnen uns hier alle immer noch regelmäßig - beim Spazieren gehen, beim Einkaufen, natürlich immer mit dem gebotenen Abstand. Aber unser Leben hier hat sich nicht so stark verändert.
Für die Arbeit im Ortsverband bedeutet Corona aber natürlich schon, dass wir uns extrem einschränken mussten. Anfang des Jahres hatten wir für unsere Bingo-Veranstaltung schon jede Menge eingekauft. Das mussten wir dann der Tafel spenden. Man merkt schon, dass den Menschen der persönliche Kontakt fehlt.
Wie meinen Sie das?
Naja, neulich haben wir zum Beispiel selbst gebastelte Futterhäuschen an alle Mitglieder im Ort verteilt. Und da habe ich schon gemerkt, wie groß das Bedürfnis war, einfach ein bisschen mit anderen Leuten zu klönen.
Natürlich hoffen wir, dass wir in den nächsten Monaten wieder etwas anbieten können. Ein vorläufiges Programm für 2021 haben wir geplant, angefangen bei der Versammlung im Frühjahr. Wir brauchen schließlich eine Perspektive. Aber ob das dann alles möglich sein wird, weiß zurzeit niemand.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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