„Ich habe ein starkes Gerechtigkeitsempfinden"
Aktuelles Ehrenamt Über uns
Einmal im Monat stellen wir Ihnen an dieser Stelle jemanden aus dem Ehrenamt vor. Dieses Mal haben wir mit Marita Borjini gesprochen. Die Diplom-Kauffrau ist seit 2019 Schatzmeisterin im Ortsverband Flensburg mit mehr als 3400 Mitgliedern.
Hallo Frau Borjini, warum bringen Sie sich im Ehrenamt beim SoVD ein?
Ich habe mich schon immer ehrenamtlich engagiert. Bereits im Kindergarten oder der Schule meiner Tochter. Denn ich finde: Das ist die einzige Möglichkeit, mit der ich mich einbringen kann, um etwas zu verbessern.
Das Schöne ist ja: Ich erlebe durch das Ehrenamt viele Dinge, die sonst an mir vorbeigehen würden. Ich pflege Kontakt mit Menschen, lerne neue Leute kennen, besuche Fortbildungen. Das Ehrenamt ist für mich ein echter Gewinn.
Wie genau ging es beim Sozialverband für Sie los?
Das war im Jahr 2011, damals habe ich selbst sozialrechtliche Unterstützung benötigt. Es gab in Flensburg noch drei Ortsverbände, unter anderem in Tarup.
Weil es dort keinen funktionierenden Vorstand gab, habe ich mich eingebracht. Wir wollten ja, dass es weitergeht. Auf diese Weise bin ich dann irgendwann als Gast beim größeren Ortsverband Flensburg dabei gewesen – dort hat man mich 2013 in den Vorstand gewählt. Als Schriftführerin. Auch im damaligen Kreisverband Flensburg habe ich mitgearbeitet, der ist ja mittlerweile im Kreis Schleswig-Flensburg aufgegangen. Nun, und seit 2019 bin ich hier im Ortsverband die Schatzmeisterin.
Was genau machen Sie da? Wie zeitaufwendig ist Ihr Ehrenamt als „Kassenwartin“?
Ich kümmere mich um die Rechnungen, mache Buchungen und habe auch das Thema Steuern im Blick. Ein Focus liegt zum Beispiel immer auf der Gemeinnützigkeit. Dabei hilft mir natürlich meine Erfahrung aus dem kaufmännischen Beruf. Aber auch umgekehrt profitiere ich wiederum vom Ehrenamt – etwa, wenn es um das Vereinsrecht geht.
In einer normalen Woche kostet mich das vielleicht fünf oder sechs Stunden. Mehr wird es, wenn Veranstaltungen geplant und ausgerichtet werden.
Was sind die Schattenseiten des Ehrenamts? Gibt es die überhaupt?
Natürlich gibt es die. Wie auch im normalen Berufsalltag. Mich persönlich stört es zum Beispiel, wenn sich Leute nicht an Absprachen halten. Oder auch personelle Querelen können sehr anstrengend sein. Wo Menschen sind, da wird viel gelacht. Aber es kann auch schwierig werden. Wie überall im Leben.
Aber das Positive überwiegt, sonst wären Sie nicht so lange dabei, oder?
Natürlich. Wenn mir das Ehrenamt keinen Spaß bereiten würde, hätte ich es längst aufgegeben.
Mein persönliches Highlight ist die Aufgabe als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht Schleswig. Ich habe ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Und dort habe ich die Möglichkeit, den Menschen genau zuzuhören und mit dafür zu sorgen, dass im Sozialrecht gerecht gehandelt wird. Auch wenn das nur an zwei, drei Tagen im Jahr passiert: Diese Tätigkeit macht mir besonders viel Spaß.
Zum Abschluss noch eine Frage zu Corona: Was hat diese Zeit mit Ihrem Ortsverband in Flensburg gemacht?
Wir hatten das Glück, dass wir eine Woche vor dem ersten „Lockdown“ unsere Mitgliederversammlung durchführen konnten. Da waren wir noch einmal mit vielen Leuten zusammen.
Aber danach wurde es natürlich schwierig. Im Jahr 2020 haben wir anschließend nichts mehr gemacht. Erst 2021 ging es so langsam wieder los. Seit 2022 sind wir wieder richtig dabei – aber wir merken im Ortsverband schon: Es kommen nicht mehr so viele Leute zu unseren Versammlungen wie vor der Pandemie.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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