„Der SoVD wird für die Menschen immer wichtiger!“
1. Frau Grundmann, gemeinsam mit Ihrem Vorstand betreuen Sie mehr als 1700 Mitglieder in Bad Segeberg. Gestatten Sie mir eine ironische Frage: Wieso tun Sie sich das neben Ihrem Beruf noch an?
Das muss mir in die Wiege gelegt worden sein. Schon in der Schule habe ich mich für andere engagiert, bin zum Beispiel schon früh Klassensprecherin gewesen. Später, im Berufsleben, wurde ich Vertrauensperson für die Menschen mit Behinderung. Ich helfe gern. Ich helfe besonders gern Menschen, denen das Leben es schwerer als anderen gemacht hat. Es ist eine schöne Aufgabe, Menschen zu helfen. Und vor allem ist es ein tolles Gefühl, andere glücklich zu machen.
2. Und warum machen Sie das ausgerechnet beim Sozialverband?
Mitglied im SoVD bin ich schon über 35 Jahre. Ich bin bis zum Jahr 2015 allerdings nie auf Veranstaltungen gewesen, habe den Verband immer passiv unterstützt. Als es dann Probleme gab, den Vorstand zu besetzen, hat man mich direkt angesprochen. Natürlich musste ich zunächst überlegen, ob ich den Vorsitz übernehmen soll – ich bin schließlich berufstätig. Aber da ich im Vorstand mit sehr guten Leuten zusammenarbeiten kann, habe ich zugestimmt.
Das hätte ich nicht in jedem Verein gemacht. Aber der SoVD hat für mich seit jeher einen sehr hohen Stellenwert. Es ist wichtig, dass es den Sozialverband gibt. Und er wird immer wichtiger, weil viele Menschen im Kontakt mit den Sozialbehörden Hilfe brauchen.
3. Bei allem Lob für den Verband gibt es doch sicherlich auch Tage, an denen Sie Ihr Ehrenamt nervt, oder?
Ich weiß nicht, ob Sie mir das glauben – aber eigentlich nicht. Ich bin froh, dass ich mit meiner Arbeit hier etwas für die Menschen bewegen kann.
Aber natürlich stehe auch ich aufgrund des Ehrenamts manchmal vor Herausforderungen. Manchmal sorge ich leider selbst dafür, dass ich eine stressige Zeit habe (lacht). Im Zeitmanagement muss ich noch ein wenig an mir arbeiten. Das Gute ist aber, dass mein Vorstand im Ortsverband eine hervorragende Arbeit macht und wir uns alle sehr gut unterstützen. So bekommen wir selbst die stressigen Zeiten immer gut über die Runden.
4. Was ist denn Ihr bisher schönstes Erlebnis, dass Sie durch das Ehrenamt beim SoVD erleben durften?
Da gibt es nicht den einen speziellen Tag. Aber was mich wirklich glücklich macht ist die tolle Gemeinschaft, die wir im Ortsverband Segeberg geworden sind. Wissen Sie, für viele unserer Mitglieder sind unsere Veranstaltungen ein echtes Highlight. Das mag jetzt abgedroschen klingen – aber es ist tatsächlich wie in einer großen Familie. Wir lachen so viel zusammen, und es gibt immer wieder richtig schöne Momente. Ich bin immer wieder überrascht, wie glücklich man Menschen mit ganz einfachen Dingen machen kann.
5. Gibt es denn etwas, das Sie als Unterstützung für Ihr Ehrenamt wünschen? Was kann der Staat oder Ihr Landesverband machen, um Ihnen das Ehrenamt noch einfacher zu machen?
Naja (lacht), in der Zusammenarbeit mit dem Landesverband könnte es uns mit der EDV manchmal etwas einfacher gemacht werden. Aber daran wird ja gearbeitet. Persönlich wünsche ich mir außerdem, dass der SoVD in der Fläche noch besser mit seiner Sozialberatung vertreten sein könnte. Wir sind in vielen Regionen Schleswig-Holsteins zwar schon gut aufgestellt, aber es könnte immer noch etwas besser sein.
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