"Ich mache das unheimlich gern"

Hallo Frau Bittner-Döll, gibt es einen speziellen Grund dafür, dass Sie sich ehrenamtlich engagieren?

Nun, beim SoVD bin ich da tatsächlich eher reingerutscht (lacht), zumindest jetzt ins Amt der Vorsitzenden im Ortsverband Leezen. Davor war ich auch schon im Vorstand tätig, als Schriftführerin. Den Vorsitz hatte mein Mann inne. Nach seinem Tod hat man mich angesprochen, ob ich den Vorsitz übernehmen kann. Sicher war ich mir anfangs nicht, aber es bestand die Gefahr, dass der Ortsverband sonst aufgelöst wird.

Aber ich muss sagen: Das macht mir richtig Spaß. Ich bin ja sowieso unheimlich gern mit Menschen zusammen. Man wird oft auf unsere Arbeit hier im Ort angesprochen, etwa im Supermarkt. Ich habe es nie bereut, den Ortsverband übernommen zu haben.

Wie sind Sie überhaupt zum SoVD gekommen?

Mitglied bin ich bereits seit 25 Jahren. Meine Mutter hat mich damals dazu gebracht. Allerdings bin ich anfangs nie zu den Versammlungen gegangen, damals hatte ich ja noch die Kinder und den Beruf. Erst 2017, also quasi in einem neuen Lebensabschnitt, habe ich mich zur Schriftführerin wählen lassen. Das passte damals ganz gut.

Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie sich ausgerechnet beim SoVD einbringen?

Für die Menschen hier in den Dörfern - und insbesondere die Älteren - ist der SoVD sehr wichtig. Viele fühlen sich hier ein bisschen aufgefangen, weil sie ansonsten wenig soziale Kontakte haben. Wir erfüllen also eine wichtige Aufgabe in Leezen und Umgebung. Für viele Menschen gehört der SoVD zum Leben dazu.

Auch, weil wir in sozialrechtlichen Fragen helfen?

Das spielt sicherlich auch bei manchen eine Rolle. Wer einen Schwerbehindertenausweis oder die Frührente braucht, wendet sich aber in der Regel direkt an unsere Beratungsstelle in Bad Segeberg. Wir im Ortsverband haben damit nichts zu tun.

Gibt es Dinge, die am Ehrenamt nerven?

Natürlich, es kann überall anstrengend werden. Auch im Ehrenamt. Wissen Sie, unser Ortsverband ist für ein gutes Dutzend Dörfer zuständig. Ich sage immer: In jedem dieser Dörfer gibt es mindestens einen "Nörgler". Das ist ganz normal und kann anstrengend sein. Aber so ist das Leben. Warum soll das im Ehrenamt anders sein?

Da wird dann gemeckert, dass die Mitgliederzeitung nicht richtig zugestellt wurde. Oder dass in anderen Ortsverbänden Ostertüten verteilt wurden. Dafür machen wir eben andere Dinge für unsere Mitglieder. Aber - das sind Ausnahmen. Die meisten Menschen hier reagieren sehr positiv auf unsere Arbeit. Und sagen das dann auch.

Und die besonders positiven Aspekte?

Ganz klar das schöne Feedback der Menschen auf unsere ehrenamtliche Arbeit. Ganz besonders nach unseren Ausfahrten höre ich oft hier im Ort, wie zufrieden die Mitglieder mit einer Reise gewesen sein. Neulich waren wir zum Beispiel beim Spargelessen, das ist sehr gut angekommen.

Letzte Frage: Haben Sie die Corona-Zeit gut überstanden?

Ja, Gott sei Dank. Das war natürlich richtig schwierig - insbesondere die Zeit mit den Lockdowns, als wir alle Veranstaltungen absagen mussten. Jetzt hat sich zum Glück alles wieder weitgehend normalisiert. Aber bei der Resonanz für Versammlungen und Reisen sind wir immer noch nicht ganz auf Vor-Corona-Niveau. Einige Mitglieder sind immer noch sehr vorsichtig und meiden größeren Menschenmengen.

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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