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"Man ist Vertrauensperson"

Aktuelles Ehrenamt Über uns

In unserer monatlichen Serie zum Ehrenamt sprechen wir heute mit Peter Gehring. Seit 2012 ist er Vorsitzender im Ortsverband Bönningstedt mit knapp 280 Mitgliedern. Außerdem berät er unsere Mitglieder ehrenamtlich in Fragen zur Pflege und dem Thema Schwerbehinderung.

Peter Gehring engagiert sich ehrenamtlich für den SoVD in Bönningstedt

Hallo Herr Gehring, ehrenamtlich sind Sie schon länger aktiv. Warum eigentlich?

In Bönningstedt lebe ich nun seit 1970, bereits seit 1974 habe ich mich ehrenamtlich in der Lokalpolitik engagiert, später auch als Bürgermeister. Warum man das macht? Manchmal, weil man gefragt wird (lacht) und sich verpflichtet fühlt. Aber in erster Linie, weil ich über das Ehrenamt viele Leute kennenlerne und selbst dazu lerne. Es hat mein Leben bereichert.

Wie sind Sie dann zum SoVD gekommen?

Über die Lokalpolitik kannte ich den damaligen Vorsitzenden des Ortsverbands in Bönningstedt schon länger. Damals habe ich erst erfahren, was der SoVD alles vor Ort macht - unter anderem beraten wir direkt im Ort auch in Fragen des Sozialrechts. Das hat mir imponiert. Als Diplom-Sozialgerontologe kannte ich mich schon damals recht gut im Bereich Pflege und Schwerbehinderung aus. Und so bin ich 1998 in den Sozialverband eingetreten und engagiere mich seit 2010 als ehrenamtlicher Sozialberater.

In den Vorstand des Ortsverbands bin ich dann ebenfalls 2010 gewählt worden. Erst als Stellvertreter, zwei Jahre später dann als Vorsitzender. Denn der damalige Vorsitzende ist aus Altersgründen nicht noch einmal angetreten.

Wie sieht denn die Tätigkeit als ehrenamtlicher Sozialberater aus?

Die Mitglieder hier aus dem Ort melden sich bei mir, in der Regel geschieht das telefonisch. Und dann fahre ich zu den Leuten nach Hause, höre mir das Problem an und helfe beim Antrag oder erkläre die Thematik erst einmal. Meine Schwerpunkte liegen bei der Schwerbehinderung und in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Bei anderen Anliegen verweise ich an die ehrenamtlichen Rentenberater hier vor Ort oder unsere Beratungsstelle in Pinneberg. Wir können also fast immer helfen.

Und wie viel Zeit investieren Sie dafür pro Woche?

Für die Sozialberatung vielleicht drei, vier Stunden. Dazu kommt noch die Vorstandsarbeit. Hier fallen auch noch einmal durchschnittlich zwei oder drei Wochenstunden an. Aber im Vorstand sind wir gut organisiert. Das ist mir auch wichtig zu betonen: Ohne meine Kolleginnen und Kollegen im Ortsverband würde das alles nicht funktionieren, wir unterstützen uns gegenseitig. Auch der Austausch mit anderen Ortsverbanden des SoVD läuft überaus positiv.

Können Sie kurz zusammenfassen, warum der SoVD in Schleswig-Holstein so wichtig ist?

Wir sind ein fester Ansprechpartner im Ort, wenn es Probleme mit dem Sozialstaat geht. Sei es Rente, Krankenkasse oder eben die Schwerbehinderung. Das wissen die Menschen zu schätzen. Außerdem dürfen wir das Thema Geselligkeit nicht unterschätzen. Bei uns im Ortsverband Bönningstedt findet fast jeden Monat etwas statt. Entweder Treffen vor Ort oder auch Kurzreisen. Wir bringen Menschen zusammen, das ist eine wichtige Aufgabe.

Gibt es auch Schattenseiten, wenn wir über Ihr Ehrenamt sprechen?

Nein, sonst würde ich das nicht mehr machen. Ich bin ja in meiner Freizeit aktiv. Die Tätigkeit im SoVD macht mir Spaß, ich bin vielseitig interessiert. Und wenn es einmal Probleme gibt, dann lösen wir diese im Vorstand gemeinsam.

Was sind Ihre persönlichen Highlights beim SoVD?

Ganz klar die Tagesreisen und Geschichten auf Platt, die übernehme ich bei Veranstaltungen gern selbst. Ganz generell muss man aber sagen: Das Schöne am Ehrenamt ist doch, die Menschen hier im Verein glücklich zu sehen. Wenn ein Event gut gelaufen, eine Reise schön gewesen ist. Darüber hinaus die Wertschätzung für unsere Arbeit. Und das Vertrauen. Wir Vorstandsmitglieder werden als Vertrauenspersonen wahrgenommen - das spürt man.

Wie war die Zeit des Lockdowns für Sie im Ortsverband? Sind Sie gut durch die Pandemie gekommen?

Natürlich war Corona auch für uns eine Zäsur. Zum Glück konnten wir kurz vor dem ersten Lockdown unsere Jahreshauptversammlung über die Bühne bringen. Aber die ganzen geplanten Reisen und Feste sind anschließend natürlich ausgefallen. Das war schon hart. Den Leuten hat man das angemerkt, die zwischenmenschlichen Kontakte haben einfach gefehlt.

Jetzt können wir zum Glück wieder alles machen. Die Erleichterung merken wir den Mitgliedern bei uns im Ortsverband an. Wobei man immer noch die Zurückhaltung merkt, sobald das Thema Corona wieder stärker in den Medien auftaucht.

Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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