Zur digitalen Runde mit dem Titel „Quo vadis Behindertenpolitik?“ trafen sich Ulla Schmidt, ehemalige Bundesgesundheitsministerin und heute Vorsitzende der Bundesvereinigung Selbsthilfe, Christina Marx aus der Geschäftsleitung der AKTION MENSCH sowie Carola Nacke. Sie war zuletzt eine der erfolgreichen Beschwerdeführerinnen vor dem Bundesverfassungsgericht zur Triage und ist Mitglied im sächsischen Landeselternrat.
Die Moderation übernahm SoVD-Pressesprecher Peter-Michael Zernechel, die Sendung ist außerdem mit Begleitung in Gebärdensprache versehen. Vor der Diskussion sorgten die „Herbstbrüder“ mit einem musikalischen Beitrag für Auflockerung.
Mehr Bemühungen um Inklusion nötig
Die drei Teilnehmerinnen machten deutlich, dass es in der Behindertenpolitik noch großen Handlungsbedarf gebe. Ulla Schmidt erklärte, der Koalitionsvertrag der Ampelparteien sei vielversprechend, aber noch nicht ausreichend. Es müsse noch klarer werden, dass alle Menschen – auch solche mit geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen – dazu gehören. Außerdem habe die Corona-Pandemie vor Augen geführt, dass Menschen mit Behinderungen und ihre Anliegen immer noch leicht übergangen werden.
Christina Marx kritisierte, dass Barrierefreiheit noch immer nicht ausreichend mitgedacht werde; dies betreffe beispielsweise den Bereich „Leichte Sprache“. Für gelungene Inklusion sei das alltägliche Miteinander der Schlüssel. Dazu müssten Bemühungen in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt verstärkt werden, um ein „Aussortieren“ zu verhindern.
Bedürfnisse berücksichtigen
Carola Nacke stellte heraus, dass Menschen mit Behinderung in ihren eigenen Angelegenheiten häufig nicht ausreichend beteiligt seien und über ihre Köpfe hinweg entschieden werde. Als Beispiel führte sie die Mobilität an, wo die Bedürfnisse Betroffener bei der Planung oftmals nicht genug Beachtung fänden.
Die komplette Sendung ist hier zu sehen:
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