Die Probleme die im Moment vorherrschen, liegen in der Ungeduld und im Unwillen. Es gibt also auf beiden Seiten von Teilhabe und Inklusion noch Probleme, die gelöst werden müssen. So sind zum Beispiel viele Bahnhöfe nicht barrierefrei, oder die Züge können ohne fremde Hilfe nicht von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Natürlich erfasst jeder diese Probleme sofort. Dass aber nicht schlagartig alles zugänglich sein kann, wird nicht verstanden. Es bedarf einer Menge Investitionen und einiger Zeit, um bauliche Hürden zu beseitigen. Dann fehlt momentan ein schlüssiges Konzept für die Teilhabe in Schulen, denn hier fehlt es oft an der passenden Unterstützung für Lehrer, Eltern und Kindern. Auch der Arbeitsmarkt muss aufgebrochen werden, denn Werkstätten sind nicht die Allround-Lösung.
Wir stehen mit der Inklusion und Teilhabe am Anfang eines Weges, der nach und nach gestaltet werden muss. Nicht immer steckt böse Absicht oder der Wille zur Diskriminierung hinter einem Verhalten, sondern einfach Unwissenheit und Unsicherheit. Wir können gesellschaftlich nur gemeinsam einen Weg finden, durch Aufklärung, durch Beratung und durch immer wiederkehrenden Einsatz.
5. Angenommen, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther würde Dich zum „Inklusionsminister“ machen: Was würdest Du in den ersten 100 Tagen in diesem Amt anpacken?
Inklusionsminister, das wäre mal eine sinnvolle Sache. Wichtig wäre mir, dass Behindertenbeauftragte nicht nur eine beratende oder helfende Funktion haben, sondern Dinge wirklich aktiv gestalten können, dass sie die Möglichkeiten erhalten, auch Klagen zu ermöglichen und bei gesetzgebenden Verfahren einbezogen werden. Zudem müssen freie Verbände gefördert werden, wenn es um die Mitsprache geht, es sollte zudem freie Berater geben, die durch ihre eigenen Behinderungen Fachleute sind, sowohl für bauliche Maßnahmen, als auch in sozialen Dingen.
Zum Schluss sollte man vor allem den Menschen zuhören. Man sollte ihnen eine Stimme geben, gerade in der Politik, denn wer für eine Sache eingesetzt wird, sollte sich auch für diese einsetzen und versuchen, das Beste rauszuschlagen. Dieses geht nicht durch schöne Worte, sondern durch Taten.
Ich glaube, 100 Tage sind eine verdammt kurze Zeit. Aber sie würden auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben, wenn ich diesen Job machen würde, denn Veränderungen und Erneuerungen sind genau mein Ding, weg von eingefahrenen Pfaden hin zu neuen und ungewöhnlichen Ideen.
Der Sozialverband Deutschland hilft in sozialen Angelegenheiten. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, unter anderem bei Auseinandersetzungen rund um das Thema Rente und Behinderung.
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