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Rentenpaket II liegt vor: Beiträge steigen und Generationenkapital kommt

Aktuelles Rente

Das Rentenniveau soll bis 2039 bei 48 Prozent bleiben. Dafür wird eine Finanzierung über den Kapitalmarkt eingeführt und ab 2030 steigen die Beiträge.

Älteres Ehepaar und junge Eltern mit Kinderwagen gehen in einem Park spazieren.
Das Rentenniveau stabil zu halten, auch für künftige Generationen ist eine große Aufgabe. Das Rentenpaket 2 soll eine Basis dafür schaffen. Foto: Kara / Adobe Stock

Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) haben am Dienstagvormittag Details zum lang erwarteten zweiten Rentenpaket vorgestellt. Die darin enthaltenen Maßnahmen sollen helfen, das Rentenniveau langfristig stabil zu halten. Angesichts des millionenfachen Renteneintritts der Babyboomer-Generationen in den nächsten Jahren ist das eine große Herausforderung.

Zwei Dinge sollen mit dem Paket erreicht werden: Zum einen ein stabiles Rentenniveau von 48 Prozent bei einer Standardrente nach 45 Beitragsjahren sowie die Beibehaltung des Rentenbeginns mit 67 Jahren.

Rentenbeiträge steigen auf über 20 Prozent

Nach den Berechnungen aus dem Gesetzentwurf bleiben die Rentenbeiträge, die gesetzlich Versicherte und Arbeitgeber jeweils zur Hälfte zahlen, bis 2027 stabil bei 18,6 Prozent. 2028 ist eine Anhebung auf 20 Prozent vorgesehen, 2030 steigt der Satz voraussichtlich auf über 22 Prozent.

Da das alleine nicht ausreicht, um den Finanzierungsbedarf zu decken, wird zusätzlich als neues Instrument das sogenannte „Generationenkapital“ eingeführt – das Konzept ist auch als „Aktienrente“ bekannt.

"Generationenkapital" startet mit Darlehen

Die bundeseigene „Stiftung Generationenkapital“ soll dafür bereits in diesem Jahr ein Darlehen von 12 Milliarden Euro aufnehmen und an den Kapitalmärkten anlegen. Bis 2036 ist geplant, 200 Milliarden Euro dafür zu verwenden, dazu zählen auch 15 Milliarden Euro aus der Übertragung von Bundesanteilen. Ab 2036 sollen die mit diesem Geld erwirtschafteten Renditen dann als Zuschuss in die Rentenversicherung fließen. Die Bundesregierung will den Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause im Bundestag beschließen.  

Der SoVD begrüßt, dass ein weiteres Absinken des Rentenniveaus verhindert wird, hält aber eine Erhöhung des Rentenniveaus über den aktuellen Wert hinaus für nötig. Außerdem befürchtet der Verband, dass die Aktienrente die an sie gestellten Erwartungen nicht erfüllt. Langfristig macht sich der Verband für die Einführung einer Erwerbstätigenversicherung stark, um die Finanzierung der Rentenversicherung auf eine breitere Basis zu stellen.

SoVD: Gesetzliche Rente direkt stärken statt auf Kapitalmarkt hoffen

In einem Statement erklärte die SoVD-Vorstandsvorsitzende: „Der Kapitalmarkt ist der falsche Ort für eine verlässliche Alterssicherung. Stattdessen sollte jeder verfügbare Euro direkt in die Stärkung der gesetzlichen Rente investiert werden. Darüber hinaus fordern wir die Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent und die Weiterentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung in eine Erwerbstätigenversicherung, in die alle Beschäftigten einzahlen, darunter auch Selbstständige, Beamte sowie Abgeordnete.“

Ideen und Konzepte zur Stärkung der gesetzlichen Rente hat der SoVD auf seiner Themenseite „Die bessere Rente“ gesammelt.

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Im Video: SoVD-Expertin zum Rentenpaket II

Henriette Wunderlich, SoVD-Referentin für Rentenpolitik, beantwortet in einem kurzen Video Fragen rund um das gerade vorgestellte Rentenpaket. 


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