Das Coronavirus bestimmt auch die Arbeit der neuen Bundesregierung. Im „DeutschlandTrend“ der ARD sprachen sich im Dezember sieben von zehn Personen für eine allgemeine Impfpflicht aus, wie sie auch der SoVD fordert. Gleichzeitig protestierten Impfgegner*innen zuletzt immer aggressiver gegen Corona-Maßnahmen. Eines sollten sich alle Beteiligten dabei in Erinnerung rufen: Solidarität ist und bleibt das beste Mittel gegen die Pandemie.
Seit dem Frühjahr 2020 hat das Coronavirus den Alltag der Menschen in Deutschland einschneidend verändert. Damals wusste niemand, wie lange die Pandemie das öffentliche und private Leben auf den Kopf stellen würde; genau genommen weiß das auch heute noch niemand.
Wir begannen, Masken zu tragen sowie Abstand zu anderen einzuhalten und klatschten an geöffneten Fenstern Beifall für das Personal in überlasteten Krankenhäusern. Die Gesellschaft zeigte sich anfangs vereint in dem Willen, die Krise solidarisch zu überwinden. Fast zwei Jahre später allerdings fängt diese Einigkeit zusehends an zu bröckeln.
Zahl der Ungeimpften leider weiterhin zu hoch
Zwar hat sich die Mehrheit inzwischen impfen lassen und hält sich auch weiterhin an die Vorgaben zum Infektionsschutz. Doch nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) ist jede*r fünfte Erwachsene in Deutschland noch immer nicht vollständig geimpft. Nach über 100.000 Todesfällen und zahllosen Berichten über individuelles Leid fürchten sich offensichtlich knapp 20 Prozent der Erwachsenen mehr vor einer Spritze als vor den Folgen einer Covid-19-Infektion. Wie kommt das?
Obwohl sich Geimpfte und Ungeimpfte ein Ende dieser Pandemie wohl gleichermaßen wünschen, fällt es zunehmend schwerer, diese Frage zu beantworten. Denn längst polarisiert das Thema Corona wie kaum ein anderes unser Miteinander. Während die einen sich stundenlang in der Kälte für eine Impfung anstellen, verwenden andere die gleiche Zeit und Mühe dafür, gegen eben diese Impfung oder gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu demonstrieren. Immer häufiger kommt es dabei zu Gewalt. Politiker*innen und Wissenschaftler*innen werden nicht nur beschimpft, sondern offen bedroht.
Wer eine Impfung ablehnt, gefährdet auch andere
Es gehört zu den Grundlagen einer Demokratie, dass Andersdenkende politische Entscheidungen kritisieren dürfen. Ein Grundrecht, andere verächtlich zu machen oder die Realität zu leugnen, gibt es allerdings nicht.
Zum Coronavirus liegen längst gesicherte Erkenntnisse vor. Nach diesen schützt eine Impfung nicht allein die geimpfte Person selbst, sondern reduziert auch die Gefahr, dass sich die Krankheit weiterverbreitet. Dies steht auch für den SoVD an oberster Stelle. Der Verband spricht sich daher für einen umfassenden Impfschutz und dementsprechend für eine allgemeine Impfpflicht aus.
Im Interview mit der SoVD-Zeitung bekräftigte Verbandspräsident Adolf Bauer diese Position: Im Vordergrund stehe der Schutz von Menschen, die aufgrund ihres Alters oder ihres Gesundheitszustandes ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Der SoVD stelle sich ausdrücklich an die Seite all jener impfwilligen oder bereits geimpften Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeberufen, die aufopferungsvoll den täglichen Kampf gegen Corona auf sich nehmen. Ihnen, so Bauer, gelte Dank und Respekt.
SoVD fordert beim Impfen niedrigschwellige Angebote
Im Dezember beschlossen Bundestag und Bundesrat eine Impfpflicht für Beschäftigte in Pflegeheimen, Kliniken und Arztpraxen. Zudem dürfen künftig auch Apotheker*innen sowie Tier- und Zahnärzt*innen impfen. Ergänzend zu diesen Maßnahmen regt der SoVD eine Kampagne an, die sich gezielt an bislang Unentschiedene und Impfunwillige richtet. Neben einer Aufklärung müssten dabei vor allem niedrigschwellige Impfangebote im Mittelpunkt stehen.
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