Sozialrecht: Das waren die 5 häufigsten Anliegen unserer Mitglieder im Jahr 2017
Rente Pflege Behinderung Armut Gesundheit
Bei mehr als 145.000 Mitgliedern in Schleswig-Holstein haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Beratungsstellen das ganze Jahr über viel zu tun. Der SoVD berät seine Mitglieder in verschiedenen Bereichen des Sozialrechts – einige Fragen treten dabei allerdings häufiger auf als andere.
In unserer Sozialberatung geht es neben der Hilfe bei Anträgen vor allem um Widersprüche gegen die Entscheidungen von Sozialbehörden, später auch um die Klage am Sozialgericht. Unsere Übersicht verrät Ihnen, in welchen Bereichen wir die meisten Widersprüche für unsere Mitglieder formuliert haben.
Die fünf häufigsten Anliegen in der Sozialberatung des SoVD Schleswig-Holstein im Jahr 2017
1. Schwerbehinderung
Fragen um die Behinderung machen beim Sozialverband Schleswig-Holstein seit Jahren einen Großteil in unserer Beratung aus. 2017 erledigten wir für unsere Mitglieder 2416 Widersprüche in diesem Bereich. Oft erhalten Mitglieder einen Grad der Behinderung mit einem bestimmten Wert, hatten sich jedoch einen höheren erhofft. Häufig geht es dabei um Merkzeichen im Schwerbehindertenausweis, die unterschiedliche Vergünstigungen bedeuten. Da in Schleswig-Holstein mittlerweile etwa jeder zehnte Einwohner eine Behinderung aufweist, rechnen wir damit, dass auch in Zukunft viele Mitglieder Fragen und Probleme in diesem Bereich haben werden.
2. Gesetzliche Rentenversicherung
Den zweiten Platz mit 1556 Widersprüchen macht im Jahr 2017 die gesetzliche Rentenversicherung. Hier sind die Problemfälle sehr unterschiedlich – von der Altersrente bis zur Ablehnung von Reha-Maßnahmen. Besonders häufig kommen unsere Mitglieder mit Schwierigkeiten bei der Erwerbsminderungsrente zu uns. Wenn gesundheitliche Einschränkungen immer schlimmer werden, können viele Menschen irgendwann nicht mehr ihrem Beruf nachgehen. Dann wird eine Erwerbsminderungsrente beantragt. Weil es hier um formale (versicherungsrechtliche) und gesundheitliche (sozialmedizinische) Aspekte geht, ist jeder Fall sehr speziell. Unsere Forderungen an die Politik in diesem Bereich finden Sie hier.
3. Gesetzliche Krankenversicherung
Probleme mit der Krankenkasse nehmen leider zu – das stellen wir in unserer Sozialberatung fest. Im vergangenen Jahr formulierten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 925 Widersprüche gegen Bescheide der gesetzlichen Krankenversicherungen. Es ging um die Fortzahlung von Krankengeld oder die Verweigerung von Hilfsmitteln. Lesen Sie hier einen besonders krassen Fall. Vorsicht ist auch geboten, wenn Sie von Ihrer Krankenkasse telefonisch kontaktiert werden – insbesondere wenn Sie gerade Leistungen beziehen.
4. Gesetzliche Pflegeversicherung
In 313 Fällen mussten wir 2017 Widerspruch gegen Entscheidungen der gesetzlichen Pflegeversicherungen einlegen. Mit dem Wechsel von drei Pflegestufen zu fünf Pflegegraden hat es im vergangenen Jahr einen großen Umbruch gegeben. Wie die weitere Entwicklung hier aussieht, müssen wir abwarten. Ein noch laufender Fall aus unserer Beratung dreht sich um eine Dame aus Kiel.
5. Gesetzliche Unfallversicherung
Den fünften Platz unserer Tabelle belegt der Bereich Unfall und Berufskrankheiten. Hier geht es in der Regel um Auseinandersetzungen mit den Berufsgenossenschaften. Ereignete sich ein Unfall auf dem direkten Weg zur Arbeit und ist somit als Arbeitsunfall anzusehen? Ist eine chronische Erkrankung dadurch entstanden, dass im Betrieb lange Jahre mit bestimmten Chemikalien gearbeitet wurde? Der Unterschied zwischen einer Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder der Berufsgenossenschaft kann sich finanziell immens unterscheiden. 249 Widersprüche haben wir für unsere Mitglieder im letzten Jahr in diesem Bereich geführt.
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