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Ungleichheit bei Vermögen wächst

Aktuelles Armut

Neue Zahlen zeigen deutlich: In Deutschland und international wächst das Vermögen von Konzernen und Superreichen. Für den Rest bleibt wenig.

Elegante Frau mit Smartphone läuft an einer Bank vorbei. Darauf sitzt ein Mann und bettelt.
Für reiche Menschen gab es zuletzt gute Nachrichten. Für die anderen sieht die Lage deutlich weniger rosig aus. Foto: rh2010 / Adobe Stock

Während die Energiekrise und Inflation vielen Menschen große Sorgen bereitet und ihnen immer weniger Geld zum Leben bleibt, konnten Konzerne und Vermögende ihren Reichtum zuletzt deutlich steigern.

Die Organisation Oxfam hat zum Start des Weltwirtschaftsforums in Davos aktuelle Zahlen präsentiert. Der Vermögenszuwachs der letzten Jahre ist demnach vor allem in den Taschen von Energie- und Lebensmittelkonzernen sowie deren Aktionär*innen gelandet. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung habe seit Beginn der Corona-Pandemie rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses kassiert. Auf die restlichen 99 Prozent der Menschen entfällt lediglich ein Drittel.

Hochgradig ungleiche Verteilung in Deutschland

In Deutschland ist die Entwicklung sogar noch gravierender. Das reichste eine Prozent konnte laut Oxfam in den Jahren 2020 und 2021 mehr als vier Fünftel des Vermögenszuwachses auf sich vereinen. Für die anderen 99 Prozent blieben dagegen nicht mal ein 20 Prozent.

Während die Reichen reicher werden, geht es für Viele in die andere Richtung. Mindestens 1,7 Milliarden Arbeitnehmer*innen lebten demnach in Ländern, in denen die Inflation größer ist als die Lohnentwicklung. Etwa jeder zehnte Mensch auf der Erde hungere.

SoVD: Höhere Steuern für Wohlhabende und Vermögensabgabe

Mehr Gerechtigkeit wünscht sich nicht nur Oxfam, sondern auch der SoVD. Die kann es nur geben, wenn diejenigen, die mehr haben, stärker herangezogen werden. Der SoVD setzt sich für höhere Steuern für Wohlhabende und eine einmalige Vermögensabgabe zur Finanzierung der Krisenkosten ein.

Aktuell gibt es Konzepte und Debatten, wie hohe Gewinne von Konzernen abgeschöpft werden können. Zur Finanzierung der Energiepreisbremse ist eine Abgabe für Energiekonzerne vorgesehen. Doch wie und in welcher Höhe sie wirksam wird, ist bisher noch unklar.

Übergewinnsteuer für Lebensmittelkonzerne?

Ramona Pop, Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, schlug Mitte Januar zudem vor, eine Übergewinnsteuer auch für Lebensmittelkonzerne zu erheben. Denn dass diese ihre Gewinne in Zeiten der steigenden Preise erheblich gesteigert haben, ist offensichtlich.

Von der Politik ist diese Idee, genauso wie der Vorschlag nach einer Senkung der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel auf null Prozent, bisher nicht aufgegriffen worden. Und während das Vermögen der Reichen offenkundig immer weiter wächst, verhandelt der Bundesfinanzhof aktuell gerade über die komplette Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Momentan müssen nur Spitzenverdiener diesen entrichten und er wird bei auf Einkünfte aus Kapitalvermögen und Kapitalgesellschaften fällig.


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