Wie viele Organisationen ist auch der SoVD durch die rasante Entwicklung der Ereignisse überrascht worden. Die markantesten Neuerungen wurden bereits auf den Weg gebracht, in anderen Bereichen ist man daher noch auf der Suche nach der bestmöglichen Lösung. In diesem Beitrag wollen wir kurz zusammenfassen, wie sich die aktuelle Lage zurzeit bei uns auswirkt.
Weiter für die Mitglieder da – die Sozialberatung
Die Menschen kommen überwiegend aus zwei Gründen zum Sozialverband. Da gibt es zum einen die vielen Mitglieder, die aufgrund des sozialen Miteinanders in den Ortsverbänden dabei sind. Einige davon bereits seit vielen Jahren, teilweise Jahrzehnten. Ein großer Teil unserer jüngeren Mitglieder – also vor allem diejenigen, die noch berufstätig sind – suchen uns auf, weil es ein sozialrechtliches Problem gibt. In normalen Zeiten findet die Hilfe dann in unseren Sozialberatungszentren statt.
Durch die Corona-Krise ist diese persönliche Beratung nun leider nicht mehr möglich. Bereits seit Anfang letzter Woche sind sämtliche Beratungsstellen des Sozialverbands in Schleswig-Holstein geschlossen. Zum Schutz aller Beteiligten.
Doch wie kann der SoVD seinen Beratungsauftrag gegenüber seinen Mitgliedern aufrecht erhalten? „Das geht erstaunlich gut“, fasst es Christiane Wolf, Leiterin der Sozialberatung in Kiel, zusammen. „Bei uns in der Landeshauptstadt beraten wir ohnehin nur nach vorheriger Anmeldung. Jetzt bitten wir die Leute, die Unterlagen schon vorab per Post an uns zu schicken. Beim telefonischen Beratungstermin sind wir dann bestens vorbereitet und können mit dem Mitglied die restlichen Dinge durchgehen.“
Ärger und Beschwerden sind bisher weitestgehend ausgeblieben. „Im Gegenteil, die Menschen sind dankbar, dass wir weiter arbeiten“, so Christiane Wolf. „Viele sind sogar froh, dass sie in diesen Zeiten nicht durch die Stadt fahren müssen.“ Auch Landesgeschäftsführer Manfred Hamann hat bisher kaum von unzufriedenen Mitgliedern aufgrund der Beratungssituation gehört. „Ganz vereinzelt haben Mitglieder in den ersten Tagen vor verschlossenen Türen gestanden“, sagt er. „Aber mittlerweile dürfte jeder mitbekommen haben, dass das Alltagsleben zurzeit ausgesetzt ist.“
Vor Ort gegen Einsamkeit – die Arbeit der Ortsverbände
Normalerweise pulsiert in den rund 350 Ortsverbänden in ganz Schleswig-Holstein das Leben. Gerade jetzt im Frühjahr, wo die Vereine ihre Mitgliederversammlungen abhalten. Auch dem hat Corona einen Riegel vorgeschoben. Sämtliche Aktivitäten des Ehrenamts vor Ort liegen auf Eis. Persönliche Zusammenkünfte? Zu gefährlich – das durchschnittliche Alter eines SoVD-Mitglieds im Norden beträgt knapp 63 Jahre.
Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um zumindest ein wenig Zwischenmenschlichkeit aufrecht zu erhalten. So wie Rüdiger Carstens aus Lübeck. Er und sein Team vom Ortsverband Lübeck-Kücknitz tauschen sich untereinander in einer WhatsApp-Gruppe aus: Aktuelle Entwicklungen zu Corona, Delegierung von Aufgaben oder auch einfach nur der regelmäßige Austausch: „Wir bleiben weiter in Kontakt“, so Carstens. „Aber ohne, dass wir den anderen in Gefahr bringen!“
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