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„Wenn Ehrenamt, dann nur etwas, das Dir Freude bringt“

Ehrenamt Über uns

Wenn man das erste Mal auf den Sozialverband stößt, trifft dies in vielen Fällen auf die Beratung im Sozialrecht zu. Doch der SoVD in Schleswig-Holstein ist deutlich mehr als das. Möglich wird dies durch rund 4000 ehrenamtliche Mitglieder, die in den Orts- und Kreisverbänden für Leben sorgen. In unserer monatlichen Rubrik sprechen wir dieses Mal mit Sibylle Wendland aus Köhn, einem kleinen Ort in der Nähe von Lütjenburg.

Hallo Frau Wendland, warum nehmen Sie so viel auf sich, um ehrenamtlich tätig zu sein?

Wir haben schon immer gern Menschen geholfen, das habe ich in der Familie nicht anders kennengelernt. Ich handle da tatsächlich ein wenig aus Pflichtgefühl, denn ich weiß: Es geht anderen Menschen besser, wenn ich sie unterstütze. Vor allem bei Kindern finde ich das wichtig. Aber ganz ohne Freude am Ehrenamt geht es natürlich nicht. Wenn es mir keinen Spaß machen würde, hätte ich sicherlich schon vor langer Zeit damit aufgehört.

Wie sind Sie denn zum Sozialverband gekommen?

Auch das liegt bei uns in der Familie. Mein Vater hat den Ortsverband des SoVD in Giekau sage und schreibe 49 Jahre als Vorsitzender geführt. Da er als junger Mann seine Beine verloren hatte, wusste er, auf was es bei Menschen mit Behinderung in der Beratung und Unterstützung ankommt. Auch mein Mann ist schon seit langer Zeit Mitglied im Sozialverband. Ich habe es also gar nicht anders kennen gelernt.

Sie engagieren sich schon lange im SoVD, unter anderem in der Frauenarbeit aber auch als ehrenamtliche Richterin. Warum?

Weil wir beim SoVD Menschen helfen können, die diese Unterstützung wirklich brauchen. Wissen Sie, vor vielen Jahren hatte ich einen schweren Unfall, das war eine harte Zeit. Damals habe ich für mich ganz persönlich erfahren: Wenn man richtig krank ist, kann man nicht auch noch um andere Dinge kämpfen. Zum Beispiel wenn es um Probleme mit der Krankenkasse oder dem Schwerbehindertenausweis geht. Du brauchst Deine ganze Kraft, um wieder gesund zu werden. Wenn man dann Hilfe in Form des Sozialverbands annehmen kann, ist das Gold wert.

Als ehrenamtliche Richterin habe ich außerdem einen umfassenden Einblick , wie die Sozialgerichtsbarkeit bei uns funktioniert. Ich höre die Sorgen der Menschen und kann gemeinsam mit dem hauptamtlichen Richter entscheiden, wie es für die Betroffenen weitergeht.

Gibt es im Ehrenamt auch Dinge, auf die Sie gern verzichten würden?

Natürlich gibt es wie überall im Leben auch einmal Ärger. Das bringen wir Menschen so mit uns. Ich selbst bin ein sehr positiver Mensch, deswegen kann ich es nur schwer nachvollziehen, wenn sich einige Leute sehr oft über Kleinigkeiten beschweren. Auch bei uns im SoVD. Aber grundsätzlich sind das für mich Randnotizen. Denn eines ist wichtig: Wenn ich mich für ein Ehrenamt entscheide, dann muss diese Tätigkeit auch zu mir passen.  Nicht jeder ist für die Arbeit mit Zahlen gemacht. Jeder hat Stärken und Schwächen. Wenn es passt, kann das richtig blühen.

Gibt es etwas aus Ihrem Ehrenamt, an das Sie immer gern zurückdenken?

Das ist eher die Summe von vielen kleinen Dingen. Ich freue mich immer, wenn jemandem etwas Tolles gelingt. Oder wenn wir etwas für hilfebedürftige Menschen durchsetzen können, zum Beispiel eine dringend benötigte Erwerbsminderungsrente. Eine meiner schönsten Erinnerungen stammt nicht direkt aus dem Ehrenamt, sondern aus meiner Zeit als Lehrerin auf einer Gemeinschaftsschule. Da war eine Schülerin, die gern Zahnärztin werden wollte. Doch in ihrer Familie hat sie dafür keinerlei Unterstützung erfahren, da hielt man nichts vom Studieren. Auch das Mädchen selbst war deswegen unsicher. Sie hat dann zunächst eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin gemacht. Aber anschließend ist sie ihrem Wunsch gefolgt, hat Abitur gemacht und doch noch studiert. Dass ich ihr dabei zumindest ein wenig helfen konnte, hat mir viel bedeutet.

Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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