"Wenn es dich wirklich zerreißt, dann bist du auf Hilfe angewiesen!"
Aktuelles Ehrenamt Über uns
Jörg Glozober hat es selbst erlebt: Eine schwere Erkrankung riss ihn aus dem Berufsleben. Seine Gesundheit konnte er sich zum Teil zurück erkämpfen, doch bei der Auseinandersetzung mit den Ämtern benötigte er die Unterstützung des Sozialverbands in Heide. Mittlerweile mischt der 61-Jährige selbst ehrenamtlich mit. Wir haben mit ihm über seinen Alltag im Ortsverband Weddingstedt gesprochen.
Hallo Herr Glozober, nicht jeder engagiert sich im Ehrenamt. Was sind Ihre Gründe?
Ich möchte etwas zurückgeben. Als es mir gesundheitlich richtig schlecht ging, hat mir der Sozialverband geholfen - unter anderem beim Beantragen meiner Rente. Heute habe ich die Zeit und auch die Qualifikation, anderen Menschen etwas Gutes zu tun. Darum mache ich beim SoVD mit.
Im Ortsverband Weddingstedt sind Sie zweiter Vorsitzender. Wie sind Sie zu diesem Amt gekommen?
Nachdem man mir in der Sozialberatung geholfen hatte und es mir wieder etwas besser ging, habe ich von mir aus vorgeschlagen, dass ich gern ehrenamtlich mithelfen würde. Es hat dann etwas gedauert - aber irgendwann stand jemand vom Ortsverband Weddingstedt vor meiner Tür, weil man mir eine Auszeichnung für die zehnjährige Mitgliedschaft im SoVD überreichen wollte. Dabei sind wir ins Gespräch gekommen, und so wurde schnell klar, dass man sich im Ortsverband immer über Unterstützung freut. Einige Zeit später wurde ich dann bei der Mitgliederversammlung zum zweiten Vorsitzenden gewählt.
Was sind denn Ihre Aufgaben im Ortsverband?
Alles, was mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zusammenhängt. Ich bin ein kommunikativer Typ, gehe gern auf andere Menschen zu - das passt gut zu mir. Außerdem kann ich mich bei handwerklichen Dingen gut einbringen, ich habe ja mal Kunstschmied und Bauschlosser gelernt. Für den Ortsverband habe ich zum Beispiel schon einmal ein Rednerpult gebaut. Außerdem besitze ich eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter und bin Betriebswirt, das hilft bei vielen Dingen.
Im Ortsverband bringe ich mich bei allem ein, was so anfällt. Auch beim Organisieren von Veranstaltungen oder Reisen. Und für den Kreisverband des SoVD in Dithmarschen habe ich eine neue Website programmiert. Jetzt bin ich auch für die weitere Entwicklung der Online-Inhalte verantwortlich, das macht mir richtig Spaß.
Was bedeutet der Sozialverband für Sie persönlich?
Anhand meiner eigenen Geschichte weiß ich: Wenn es dich wirklich zerrissen hat, bist du auf Hilfe angewiesen. Von daher bin ich überzeugt davon, dass wir hier wirklich wichtige Arbeit leisten. Außerdem macht mir mein Ehrenamt auch einfach Spaß. Ich mag es einfach, mit Menschen zusammenzuarbeiten, das erfüllt mich. Beim SoVD kann ich mein Wissen und meine Erfahrung einbringen.
Gibt es denn gar nichts, was Ihnen auf die Nerven geht?
Ach, wissen Sie: Ich bin ein positiv denkender Mensch. Selbst wenn ich jetzt nachdenke, fällt mir nichts ein, was gegen mein Ehrenamt sprechen würde. Im Gegenteil - es gibt mir wirklich viel zurück.
Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir allerdings wünschen, dass sich mehr jüngere Leute ehrenamtlich bei uns einbringen. Aber dieses Problem besteht in allen Organisationen, von der Feuerwehr bis zum Schützenverein.
Und umgekehrt: Gibt es ein besonderes Highlight in Ihrem Ehrenamt beim SoVD?
Das ist unser Oktoberfest hier in Weddingstedt. Das wird von den Mitgliedern wirklich sehr gut angenommen, wir haben immer eine Bombenstimmung - mit Tanz, Polonaise und jeder Menge Gaudi. Natürlich freut man sich als "Ehrenamtler" auch immer wieder über ein nettes Wort der Leute. Zum Beispiel, wenn eine Veranstaltung gut gelaufen ist.
Letztes Jahr musste das Oktoberfest wegen Corona vermutlich ausfallen, oder?
Ja, leider. Seit einiger Zeit herrscht natürlich absoluter Stillstand bei uns im Ehrenamt. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob wir diesen Oktober richtig feiern können. Das ist für uns im Vorstand eigentlich mit das Schlimmste: Du machst und tust, planst Veranstaltungen mit Hygiene-Konzept. Und am Ende musst du doch wieder alles absagen.
Und die Mitglieder? Wie gehen die mit dieser schwierigen Zeit um?
Uns fehlt natürlich der regelmäßige persönliche Austausch, ganz klar. Kein Bingo, keine Reisen: Wo sollen die Leute sich denn noch begegnen? Kurz vor Weihnachten haben wir uns vom Vorstand in Weddingstedt deshalb aufgeteilt und haben allen Mitgliederhaushalten ein kleines Präsent persönlich vor die Haustür gebracht. Ich war überrascht, wer bei mir in der Nachbarschaft alles im Sozialverband ist - es kommen ja nicht immer alle zu den Veranstaltungen. Auf jeden Fall ist diese Aktion sehr gut angekommen.
Für die Zukunft wünschen wir uns aber alle, dass wir uns bald wieder im Rahmen von Veranstaltungen treffen können. Und ich kann schon jetzt versprechen: Beim Oktoberfest werden wir es dann richtig krachen lassen!
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 98 388 – 70
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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