Wenn ich komme, ist die Tür offen"
Aktuelles Ehrenamt Über uns
Wie in jedem Monat haben wir auch dieses Mal wieder mit einem Vertreter aus unseren Ortsverbänden gesprochen. Heutige Gesprächspartnerin ist Maria Kieselbach aus Elsdorf-Westermühlen. Seit über 20 Jahre führt sie den dortigen Ortsverband des SoVD mit aktuell 235 Mitgliedern als Vorsitzende.
Hallo Frau Kieselbach, seit über 20 Jahren engagieren Sie sich ehrenamtlich. Warum eigentlich?
Weil es mir einfach Spaß macht. Auch jetzt noch, nach so vielen Jahren. Ich bin gern mit Menschen zusammen. Durch das Ehrenamt habe ich viele Leute kennengelernt, das liegt mir einfach. Außerdem wird man fast immer herzlich aufgenommen. Wer im Ehrenamt etwas gibt, bekommt dafür also auch etwas zurück.
Wie genau hat alles bei Ihnen angefangen?
In den damaligen "Reichsbund" - so hieß der SoVD früher - bin ich 1995 eingetreten. Ich hatte damals, mit 45, gesundheitliche Probleme und habe Unterstützung bei der Erwerbsminderungsrente benötigt. Ich bin dann auch regelmäßig zu den Veranstaltungen hier im Ort gegangen. Und irgendwann hat mich die damalige Vorsitzende angesprochen. Ob ich mir nicht vorstellen könnte, ihre Nachfolgerin zu werden. Das war im Jahr 2000.
Zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung lag ich im Krankenhaus. Sie hat mich dann angerufen mit den Worten: "Du bist Vorsitzende!" Das kam schon ziemlich überraschend (lacht). Grundsätzlich hatte ich damals aber Lust auf die Aufgabe, sonst hätte ich das ja auch nicht gemacht. Außerdem hatte und habe ich einen guten Vorstand um mich herum - so macht die Arbeit im Ehrenamt Spaß.
Was macht den SoVD in der heutigen Zeit so wichtig? Woran merken Sie das im Ortsverband?
Ich denke, dass es vor allem um die Hilfe bei Fragen zum Sozialrecht geht. Zum Beispiel zum Schwerbehindertenausweis. Das ist alles noch viel komplexer geworden als früher. Und da ist es gut, wenn ich meine Mitglieder zur Beratungsstelle in Rendsburg schicken kann, wo den Leuten geholfen wird.
Was können Sie vor Ort leisten? In Elsdorf-Westermühlen?
Natürlich rufen die Mitglieder auch bei mir an. Aber im Sozialrecht kann und darf ich nicht selbst beraten, da verweise ich strikt an die Kolleginnen in Rendsburg. Das klappt immer hervorragend. Wir im Ortsverband kümmern uns um andere Dinge. Wir sind einfach für die Menschen da - auch wenn es einmal Probleme gibt. Das sehe ich als meine Aufgabe im Ortsverband.
Ich besuche die Mitglieder zum Beispiel persönlich bei Geburtstagen oder Jubiläen. Außerdem plane und organisere ich zusammen mit dem Vorstand unsere Veranstaltungen und Reisen. Unsere Aktivitäten hier vor Ort haben also vor allem etwas mit Nähe zu tun. Und das kommt sehr gut an.
Geht dabei viel Zeit drauf?
Eigentlich nicht, aber das entscheidet auch jeder "Ehrenamtler" selbst. In meinem Fall manchmal nur eine Stunde in der Woche. Manchmal aber auch drei bis vier.
Gibt es Dinge, die Sie im Ehrenamt richtig nerven?
Wo Menschen miteinander zu tun haben, kann es immer Reibungen geben. Ich persönlich mag es zum Beispiel nicht, wenn Kritik nur indirekt geübt wird. Also zum Beispiel, wenn jemandem an einer Veranstaltung etwas nicht gefallen hat, das aber nicht uns direkt erzählt, sondern nur anderen Leuten. Zum Glück kommt das bei uns im Ort so gut wie nie vor.
Ich muss aber sagen, dass die positiven Erlebnisse bei Weitem überwiegen. Sonst wäre ich ja nicht schon über 20 Jahre dabei.
Was treibt Sie denn besonders an? Was mögen Sie besonders am Ehrenamt im Sozialverband?
Ganz einfach gesagt, den Kontakt mit den Menschen. Wir gehen sehr herzlich miteinander um. Das ist einfach schön.
Geht so etwas auch in Zeiten von Corona?
Tja, da sagen Sie was. Natürlich mussten wir alle gewaltige Abstriche machen. Veranstaltungen wurden ständig abgesagt. Ich bin froh, dass wir zumindest unsere Weihnachtsfeier durchführen konnten. Auch persönliche Besuche fanden anders statt. Statt im Wohnzimmer nur an der Haustür.
Aber selbst das hat den "Geburtstagskindern" und mir persönlich viel bedeutet. Natürlich freuen wir uns alle, wenn wir nicht mehr über Hygieneverordnungen und Inzidenzwerte nachdenken müssen. Aber auch jetzt versuchen wir bei uns im Ortsverband, das Beste aus der Situation zu machen.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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