Maßnahmen, die speziell Kunden mit Sehbehinderung als Zielgruppe haben, gibt es in Deutschland selten. Ausnahme: Bei den meisten Fahrstühlen sind ertastbare Beschriftungen mittlerweile Standard. Akustische Ansagen über Stockwerke und weitere Informationen bleiben allerdings eine Seltenheit.
Gemeinsam mit Dr. Carsten Dethlefs, Wirtschaftswissenschaftler und Autor, haben wir zwei Supermärkte in Heide besucht. Carsten Dethlefs ist blind und kennt die Herausforderungen, die Menschen mit Sehbehinderung beim Einkaufen erleben, aus eigener Erfahrung. Darüber hinaus bietet er Coachings für Unternehmen an, sich auf diese Zielgruppe besser einzustellen.
„Barrierefreiheit als Wettbewerbsvorteil“
„Unternehmen, Organisationen und Kommunen können durch einfache Maßnahmen einen echten Wettbewerbsvorteil für sich erzielen“, so Carsten Dethlefs. „Viele haben die wachsende Zielgruppe von Menschen mit Behinderung allerdings noch nicht für sie erkannt.“
Um selbstständig einkaufen zu können, steht Menschen mit Sehbehinderung mittlerweile eine Reihe von technischen Hilfsmitteln zur Verfügung. Durch die weite Verbreitung von Smartphones haben immer mehr Menschen Zugang zu diesen Mitteln. Kostenlose Apps wie „Seeing AI“ von Microsoft oder „Codecheck“ lassen Smartphones über die Scanfunktion vorlesen, um welche Produkte es sich handelt.
„Barrierefreiheit wird häufig nur mit Kosten verbunden“, so der Experte Carsten Dethlefs. „Richtig ist aber genau das Gegenteil! Wer versteht, die wachsende Zielgruppe der Menschen mit Behinderung für sich zu gewinnen, wird künftig großen Erfolg haben!“
Der Sozialverband Deutschland hilft in sozialen Angelegenheiten. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, unter anderem bei Auseinandersetzungen rund um das Thema Rente und Behinderung.
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