Berlin. Katastrophale Entwicklung in der stationären Pflege: Die Zuzahlungen für die Pflege im Heim sind im bundesweiten Schnitt auf ein neues Rekordhoch von 2.548 Euro pro Monat gestiegen. Das sind 348 Euro mehr als noch Mitte 2022.
Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier sieht hier akuten Handlungsbedarf: „Die finanziellen Belastungen sind für viele Pflegebedürftige, selbst mit familiärer Unterstützung, nicht finanzierbar. Das Armutsrisiko steigt weiter an, denn auch die eingeführten Entlastungszuschläge um die 60 Euro verpuffen angesichts der gestiegenen monatlichen Kosten.“
Gründe für die gestiegenen Kosten sind laut der Ersatzkassen vor allem Lohnerhöhungen für das Pflegepersonal sowie gestiegene Kosten für Unterkunft und Verpflegung. „Eine faire Bezahlung unterstützen wir ausdrücklich. Aber es kann nicht sein, dass die steigenden Kosten zum Großteil wieder nur von den Pflegebedürftigen aufgebracht werden müssen“, so Engelmeier.
Ein Kostentreiber aus Sicht des SoVD sind weiterhin die Investitionen. „Die Bundesländer sind rechtlich zum Vorhalten einer leistungsfähigen, ausreichenden und wirtschaftlichen Versorgungsstruktur in der Pflege verpflichtet. Sie müssen endlich dieser Verantwortung gerecht werden und für die Investitionskosten aufkommen. Sonst werden weiterhin die Heimbewohnerinnen und -bewohnern übermäßig zur Kasse gebeten“, so Michaela Engelmeier. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende sieht hier nur eine Lösung: „Wir sind von den vielen Vorteilen einer Pflegevollversicherung überzeugt. Das System der Heimpflege muss grundlegend reformiert werden – und zwar schnell.“
V.i.S.d.P.: Peter-Michael Zernechel
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