Die drohende Nullrunde für Menschen im Bürgergeld-Bezug nennt SoVD-Landesgeschäftsführer Tim Holborn ein „Armutszeugnis“. Die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angekündigte Nullrunde für das Bürgergeld 2025 lässt aus Sicht des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), Landesverband Schleswig-Holstein, den Praxisbezug zu den Lebensrealitäten der Betroffenen vermissen.
„Armut ist für viele Menschen in Deutschland zum Alltag geworden. Dass nach Jahren der Krise und unverändert hohen Preise für Dinge des täglichen Bedarfs nun eine Nullrunde droht, liegt an der geltenden Berechnungsformel für die Regelbedarfe», so Landesgeschäftsführer Holborn. „Wir haben bereits im Juni gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsverbänden deutlich gemacht, dass die Berechnungsformel darauf abzielt, die Höhe der Regelbedarfe herunterzurechnen und nicht den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln“, so Holborn weiter, und „notwendig ist ein neues Verfahren der Bedarfsermittlung, das die alltäglichen Bedarfe der Betroffenen realitätsnah abbildet und verhindert, dass die Armut in unserem Land weiter zunimmt.“
Hubertus Heil hatte angekündigt, dass es beim Bürgergeld im kommenden Jahr keine Erhöhung geben werde. Er begründete die Nullrunde unter anderem mit der deutlich gesunkenen Inflation. Anfang 2024 war das Bürgergeld noch um insgesamt 12 Prozent erhöht worden. Daran hatte es viel Kritik gegeben. Alleinstehende bekommen seither 563 Euro im Monat, 61 Euro mehr als im Vorjahr.
Unser Positionspapier zum Bürgergeld finden Sie hier.