Ab dem 15. Dezember wird es an deutschen Bahnhöfen keine weißen Pläne mehr in den Vitrinen geben. Wann ein Zug ankommt, kann dann im besten Fall an der digitalen Anzeige in der Bahnhofshalle abgelesen werden. Oder eben – wie von der Bahn massiv forciert – über die App auf dem Smartphone. Aber wo bleiben all diejenigen, die nicht über ein Smartphone verfügen?
„Die Zwangsdigitalisierung bei der Bahn muss aufhören!“, fordert Alfred Bornhalm, der Landesvorsitzende des Sozialverbands SoVD in Schleswig-Holstein. „Die Bahncard gibt’s nur noch auf dem Handy. Die Wagenreihung am Gleis findet man nur noch auf dem Handy. Und jetzt auch bald die Ankunftszeiten der Züge. In Zukunft darf vermutlich nur noch derjenige in einen Zug einsteigen, der ein modernes Handy vorweisen kann. Auf diese Weise grenzt die Deutsche Bahn aktiv und völlig grundlos Menschen aus. Vor allem Seniorinnen und Senioren.“
Der SoVD fordert daher, dass die Fahrpläne auch in Zukunft analog in den ohnehin vorhandenen Vitrinen am Bahnsteig einzusehen sind. „Wir begrüßen die Digitalisierung bei der Bahn, denn die meisten Menschen profitieren davon ganz erheblich. Im Übrigen auch Rentnerinnen und Rentner: Viele ältere Leute nutzen das Smartphone inzwischen selbstverständlich. Aber gleichzeitig darf die Bahn die übrigen Menschen nicht ausschließen. Mit dieser Zwangsdigitalisierung muss Schluss sein!“