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Lage auf dem Wohnungsmarkt ist angespannt

Pressemeldung

Zu der heutigen Berichterstattung aus der Landeszeitung zum Neubau von Wohnungen und zum Wohnungsmarkt in Schleswig-Holstein erklärte der Landesvorsitzende des Sozialverbandes Schleswig-Holstein, Alfred Bornhalm:

„Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist für Menschen, die sozial und wirtschaftlich benachteiligt sind, seit Jahren angespannt. Insbesondere in städtischen Räumen, aber auch in ländlich strukturierten Gebieten unseres Landes nimmt diese Entwicklung deutlich zu. Gleiches gilt für Wohnraum für kinderreiche und junge Familien sowie für Menschen mit Behinderungen. Neben bezahlbaren Wohnungen fehlt es auch an barrierefreien Angeboten in Stadt und Land“.

„Auch im vergangenen Jahr wurden nicht ausreichend neue Wohnungen gebaut, die auch bezahlbar sind. Hinzu kommt, dass immer mehr Wohnungen ihre Sozialbindung verloren haben. Dieser Umstand führt zusätzlich dazu, dass sich für Menschen mit geringen finanziellen Mitteln die Lage weiter verschärft. Viele sind desillusioniert und haben inzwischen resigniert. Sie empfinden die politischen Ankündigungen und Versicherungen wie hohle Versprechungen“, so der SoVD-Landeschef weiter.

Die Landesregierung hat mit der „Offensive bezahlbares Wohnen“ für die Jahre 2019 bis 2022 Mittel in Höhe von 788 Millionen Euro für 6.400 Mietwohnungen zur Verfügung gestellt. Teilt man die 6.400 geplanten Mietwohnungen durch die aktuell 1.106 Gemeinden in Schleswig-Holstein, werden pro Gemeinde statistisch gesehen nur 5,7 Wohnungen neu und bezahlbar gefördert. „Diese Zahl zeigt schon, dass es noch deutlich Luft nach oben gibt. Es müssten mindestens 10.000 Wohnungen jährlich neu entstehen“, so Bornhalm.

Bornhalm erinnerte auch eine Kampagne aus dem Jahr 2019: „Nicht ohne Grund hat der SoVD gemeinsam mit dem Mieterbund die Kampagne „Das Recht auf bezahlbaren Wohnraum gehört in die Landesverfassung“ durchgeführt. 39.311 Menschen haben sich hinter dieser Forderung versammelt. Der Landtag hat diese Initiative abgelehnt. Dennoch ist sie weiterhin aktuell. Zudem fordern wir die Landesregierung auf, die Genehmigungsverfahren weiter zu beschleunigen, die Förderprogramme zu entbürokratisieren und die Haushaltsmittel zu erhöhen. Aber auch die Kommunen sind gefordert, wieder als Bauherr und sozialer Vermieter aufzutreten. Noch nicht alle Kommunen nehmen dort ihre Verantwortung wahr“, so der SoVD-Landesvorsitzende abschließend.