Einen „weiteren Weckruf“ nennt der SoVD-Landesvorsitzende Alfred Bornhalm die Berechnungen der AOK und der Ersatzkassen für die steigenden Kosten für eine stationäre Pflegeversorgung: „Wir sind es mehr als leid, dass die explodierenden Beiträge pflegebedürftige Menschen in die Armut katapultieren. Die Politik sollte mit ihrem ,Schwarze-Peter-Spiel‘ aufhören und ständig auf anderen Ebenen die Verantwortlichen suchen.“
Die Berechnungen von AOK und Ersatzkassen belegen, dass der Eigenanteil stationär pflegebedürftiger Menschen bei über 2500 Euro pro Monat liegen kann. Die AOK berichtete von Kosten Steigerungen von 16 Prozent gegenüber 2022. Diese Entwicklung spiegele der SoVD Schleswig-Holstein mit fast 170.000 Mitgliedern und 15 Sozialberatungszentren wider: „Wer 800 Euro Rente im Monat erhält und stationär gepflegt werden muss, wird künftig bestenfalls ein Taschengeld erhalten“, klagt Alfred Bornhalm. Und: „Und wir brauchen eine solidarische Pflegevollversicherung, die künftig deutlich mehr als die 524 Euro übernimmt, die derzeit als ,Zuschuss‘ kommen.“
Von der Politik in Land und Bund fordert Bornhalm Lösungen, die Menschen aus dieser Armutsfalle befreien. „Dass die Löhne in der Pflege steigen, begrüßen wir ausdrücklich. Es kann aber nicht sein, dass diese steigenden Kosten in einem wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge allein von den Pflegebedürftigen getragen werden müssen.“ Und bei den Investitionskosten sieht nicht nur der SoVD das Land Schleswig-Holstein in der Pflicht, endlich für Entlastung zu sorgen: „Die Verantwortung liegt laut Sozialgesetzbuch bei den Bundesländern, für die Vorhaltung einer leistungsfähigen, zahlenmäßig ausreichenden und wirtschaftlichen pflegerischen Versorgungsstruktur zu sorgen. Das sehen Bundesregierung Kassen genauso. Das sollte sich auch unsere Sozialministerin Frau Touré zu Herzen nehmen!“