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Sozialverband Schleswig-Holstein stellt Armutsgefährdung in den Fokus - Abschlussveranstaltung des SoVD zur Kampagne "Armutsschatten" am 24.09. in Kiel

Pressemeldung

Mit einer prominent besetzten Kundgebung auf dem Platz der Kieler Matrosen mit ca. 150 Teilnehmer*innen schloss der SoVD Schleswig-Holstein seine diesjährige Kampagne zum Thema Armut ab. Als Redner*innen für Kiel konnten die SoVD-Vizepräsidentin Ursula Engelen-Kefer, der Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Benjamin Walczak vom Kieler Bündnis gegen Altersarmut „Groschendreher“ gewonnen werden.

Engelen-Kefer betonte in ihrer Rede noch einmal die Notwendigkeit, die Armutsgefährdung vieler Gruppen erst einmal gesellschaftlich sichtbar zu machen, den Armutsschatten auszuleuchten und benannte klar und deutlich die Ursachen für Armut: Niedriglöhne, prekäre Beschäftigung und Langzeitarbeitslosigkeit: „Um Armut bei Arbeit und im Alter zu verhindern, wäre ein Mindestlohn von 13 Euro erforderlich, der jährlich angepasst werden muss. Die jetzt beschlossene Erhöhung von 9,60 auf 10,45 Euro Mitte 2022 reicht bei Weitem nicht aus und ist dringend nachzubessern“, so Engelen-Kefer.

Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bezog sich besonders auf den aktuellen Kieler Sozialbericht und betonte, dass in Kiel ein Drittel der Kinder von staatlicher Wohlfahrt abhängig seien, in manchen Stadtteilen sogar zwei Drittel. Zum Zusammenhang zwischen Pandemie und Armut konstatierte er, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker betroffen sein werden als andere. Es müsse davon ausgegangen werden, dass Personen mit herausfordernden Lebensbiographien stärker von den gesundheitlichen Folgen der Krise betroffen sein werden. Dies gelte ebenso für die wirtschaftliche Lage und den Bildungserfolg.

Benjamin Walczak vom Verein „Groschendreher“ warf ein Schlaglicht auf die konkrete Armutsbedrohung für ältere Menschen. So seien schon Schutzmasken ein großer Kostenfaktor für diese Gruppe. Er betonte, dass Altersarmut oftmals auch schambehaftet sei und gleichzeitig würden diejenigen, die den Groschen zweimal umdrehen müssten, immer mehr.

Der schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Alfred Bornhalm betonte in seiner Rede die soziale Dimension des Klimawandels. Anlässlich des parallel stattfindenden Globalen Klimastreiks sagte Bornhalm: „Der Schutz unserer Umwelt geht uns alle etwas an. Nur gemeinsam können wir den Klimawandel stoppen. Klimaschutz darf aber kein Elitenprojekt und ein umweltbewusstes Leben kein Luxus sein.“

Der SoVD zeigte sich mit dem Verlauf der Kampagne zufrieden.  „Es ist uns gelungen, dass wichtige Thema Armut erfolgreich im Bundestagswahlkampf zu positionieren und damit die konkrete Bekämpfung von vorhandener Armut und von Armutsrisiken auf die Tagesordnung der nächsten Bundesregierung zu setzen“, resümierte Bornhalm den Abschluss der Kampagne, die neben Kiel mit Kundgebungen in Heide, Preetz, Husum, Pinneberg und Marne Halt gemacht hatte.

Ansprechperson für diesen Pressetext

Sönke Lintzen

Pressesprecher