Frauen verdienen in Deutschland 18 Prozent weniger als Männer. „Ich finde es unbegreiflich, dass es diese Lohnlücke in einem Land wie Deutschland immer noch gibt“, sagt Gudrun Karp, Landesfrauensprecherin im Sozialverband Schleswig-Holstein, anlässlich des diesjährigen Equal Pay Day. „Die Politik, die Unternehmen, wir alle müssen uns ganz gewaltig anstrengen, um diese Gehaltskluft endlich zu schließen.“
Die geschlechtsspezifische Lohnlücke gibt die prozentuale Differenz zwischen durchschnittlichen Bruttostundenlöhnen von Männern und Frauen an. Dieser beträgt in Deutschland 18 Prozent. Umgerechnet in Tage bedeutet das: Frauen in Deutschland arbeiten 66 Tage unentgeltlich. Da der 66. Tage im Kalender der 7. März ist, findet der Equal Pay Day 2022 an diesem Tag statt.
Der Sozialverband in Schleswig-Holstein fordert deshalb Maßnahmen, die Lohnlücke zu schließen. Gudrun Karp: „Zentral ist zum Beispiel eine ganztägige und verlässliche Kinderbetreuung. Auch bei der Pflege von Angehörigen müssen Familien viel stärker unterstützt werden. Denn in den allermeisten Fällen sind es die Frauen, die für die Kindererziehung und die Pflege von Verwandten im Beruf kürzertreten. Dadurch werden wir von männlichen Kollegen auf der Karriereleiter abgehängt.“