Denn Christa Nielsen leidet nicht nur an COPD, einer schweren Lungenkrankheit. Außerdem hat sie Osteoporose. Und im Oktober 2018 brechen fast ohne Fremdeinwirkung Schien- und Kreuzbein. Die Folge: Krankenhaus und danach in die Kurzzeitpflege. „Meiner Mutter ging es danach so schlecht, dass wir dachten, sie lebt nicht mehr lange“, erinnert sich Andrea Lübker. „Deswegen haben wir uns noch einmal an die AOK gewandt.“
Zu diesem Zeitpunkt benötigt Christa Nielsen bereits professionelle Unterstützung. Morgens und abends kommt ein Pflegedienst und hilft der mittlerweile 79-Jährigen bei der Körperpflege. „Als dann im November die Gutachterin vom MDK kam, hat das ganze 15 Minuten gedauert“, erinnert sich Tochter Andrea Lübker. „Meine Mutter war zu dieser Zeit bettlägerig – und im Gutachten stand später, sie könne noch allein zum Einkaufen gehen.“ Das Ergebnis: Pflegegrad III.
Das lange Widerspruchsverfahren mit der Pflegekasse
„Natürlich haben wir gleich Widerspruch eingelegt“, so Christa Nielsen. „Als wir nach vier Wochen noch nichts gehört hatten, hat meine Tochter telefonisch nachgefragt.“ Es gebe gerade eine Umstrukturierung, hieß es. Deswegen dauere alles etwas länger. Andrea Lübker verrät: „In dem Moment hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass es hier ein Problem gibt.“
— Bis wann muss Ihre Krankenkasse einen Antrag bearbeiten? Lesen Sie auch unseren Beitrag über die Genehmigungsfiktion —
Fortan ruft sie alle 14 Tage bei der Pflegekasse an, erkundigt sich nach dem Sachstand. Von der AOK? Nichts. „Erst im Februar haben wir eine Eingangsbestätigung bekommen, das muss man sich mal vorstellen. Wir müssen doch hier schon seit Ende 2018 die höheren Kosten für den Pflegedienst zahlen. Und die Kasse sitzt das Problem einfach aus?“
Kommentare (0)
Sei der erste der kommentiert
Neuen Kommentar schreiben